Allermöhe. Die runden Öl-Speicher verschwinden aus dem Landschaftsbild. Was Neptune Energy nun am Allermöher Deich plant.

Es herrscht derzeit reges Treiben am Allermöher Deich, am Standort Hamburg von Neptune Energy. Mitarbeiter des Unternehmens haben das Betriebsgelände für den anstehenden Rückbau eines Hochtanks sowie die Errichtung einer neuen Aufbereitungsanlage vorbereitet. Seit Montag, 9. Mai, laufen die Arbeiten am Rückbau des Tanks.

In den Hochtank, der nun zurückgebaut wird, und in drei weiteren Hochtanks wurde und wird die gesamte Nassöl- (Gemisch aus Erdöl und Lagerstättenwasser) und Flüssigkeitsproduktion aus der Erdölförderung in Reitbrook-West und Allermöhe eingeleitet. Dort, im Bereich eines ausgedienten Gasspeichers, betreibt Neptune Energy insgesamt acht Förderbohrungen. In den Tanks wird das Nassöl aufbereitet, indem es durch Schwerkraft nach Erdöl, Wasser und Erdölgas getrennt wird, berichtet Sandra Finger, Sprecherin des Unternehmens.

Gasturbine soll aus Erdölbegleitgas Strom und Wärme erzeugen

„Die Arbeiten sind für den Betrieb von zentraler Bedeutung, da sie gleichermaßen eine optimierte Energieeffizienz als auch eine Ersparnis der Betriebskosten mit sich bringen“, sagt Jan-Ole Schubert, Projektleiter der Arbeiten. „So werden wir hier nach Abschluss der Arbeiten dank der neuen Aufbereitungsanlage mittels einer kompakten Gasturbine aus dem Erdölbegleitgas Strom und Wärme erzeugen, diese ins System einbinden und für die im Aufbereitungsprozess benötigte Wärme und Strom nutzen.“

Das Team hat die vorbereitenden Arbeiten bereits durchgeführt. „Nachdem unser Team in den vergangenen Wochen den Hochtank 1 entleert, durchlüftet und freigemessen hat, damit wir frei von Gefahrenstoffen arbeiten können, wurde er fachgerecht gereinigt und anschließend durch einen externen Sachverständigen offiziell stillgelegt.“ Zudem wurden bereits notwendige Geräte antransportiert, damit die Zuwegung sichergestellt werden und der Rückbau beginnen kann. Hierfür wird ein benachbarter Tank durch einen Schutzvorhang zunächst gesichert, bevor ein Greifer einzelne Teile des Hochtanks Stück für Stück entfernt. Nach Rückbau des Tankbodens sowie des Fundaments wird die Fläche mittels Füllsand und Schotter auf das Höhenniveau des umliegenden Geländes angeglichen und so für die Aufstellung der neuen Aufbereitungsanlage vorbereitet.

Baustelle wird permanent auf Gasfreiheit untersucht

Der Hochtank 1 ist eine von insgesamt vier Hochtankanlagen, die in ihrem Umfang für die heutige Produktion nicht mehr benötigt werden. „Sobald die neue Aufbereitungsanlage, die lediglich die Grundfläche eines Hochtanks benötigt, steht, können dann auch die übrigen Hochtanks Schritt für Schritt außer Betrieb genommen werden. Wir planen hier die nächsten Schritte im nächsten oder übernächsten Jahr“, sagt Schubert.

Alle Arbeiten würden unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt, teilt Sandra Finger mit. So werde mittels stationärer Gasmessgeräte der Baustellenbereich permanent auf Gasfreiheit untersucht. Außerdem erfolge für jeden einzelnen Arbeitsschritt eine genaue Planung und Gefährdungsbeurteilung, die vorgibt, welche betrieblichen Vorkehrungen für einen sicheren Verlauf getroffen werden müssen – etwa Absperrungen, Gewährleistung von Zugängen und Fluchtwegen.