Hamburg. Ein umstrittenes Bauprojekt am Butterberg soll nun realisiert werden. Bürger können die Pläne einsehen und beurteilen.
Ein 2,6 Hektar großen Areal an der Ochsenwerder Landstraße, Ecke Schwersweg – dem sogenannten Butterberg – soll bebaut werden. Ein Nahversorger sowie ein Wohngebiet mit Servicewohnungen, Doppelhäusern, Reihenhäusern sowie zwei Mehrfamilienhäuser sollen dort entstehen. Zudem ist ein Gebäude vorgesehen für eine Kita, Ärzte und weiteres Gewerbe sowie eine öffentliche Parkanlage mit Spielplatz.
Im Januar dieses Jahres hatte der Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksversammlung der Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens für den Butterberg zugestimmt. Nachdem es nun auch in den damit beschäftigten Dienststellen Einvernehmen über die Einleitung des Bebauungsplanverfahrens gibt und mit dem Projektentwickler Einigkeit über die Ziele des Planverfahrens und die Regelungen für die Zusammenarbeit besteht, soll nun die Öffentlichkeit an dem Verfahren beteiligt werden.
Das umstrittene Bauprojekt sorgt schon länger für Diskussionen
Vorausgesetzt, der Stadtentwicklungsausschuss stimmt in seiner Sitzung am heutigen Mittwochabend zu, soll Bürgern vom 29. November bis 10. Dezember die Möglichkeit gegeben werden, sich online, per E-Mail oder Briefpost zu den Plänen zu äußern. Darüber hinaus soll das Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung nach Vereinbarung für Äußerungen und Erörterungen zur Verfügung stehen. Informationen zur Planung sollen im Internet veröffentlicht sowie nach telefonischer Anmeldung im Bezirksamt eingesehen werden können.
Die Äußerungen der Öffentlichkeit werden dann dem Stadtentwicklungsausschuss zur Beratung vorgelegt, und ergänzt um Vorschläge der Verwaltung beziehungsweise zur Abwägung zum weiteren Vorgehen. Das Beratungsergebnis wird in das weitere Bebauungsplanverfahren eingestellt.
Wunsch nach Nahversorger versus Furcht vor weiterer Versiegelung
Das Butterberg-Projekt ist in Ochsenwerder nicht unumstritten: Während einige Bewohner des Dorfes sich bereits seit langem einen Nahversorger in Ochsenwerder wünschen, fürchten andere eine weitere Versiegelung von Grünflächen und steigenden Verkehr.
Schon im November 2017 war ein Workshopverfahren für das Areal ausgelobt worden. Ein Siegerentwurf wurde gut zwei Monate später von einer Jury gekürt. Danach geriet das Verfahren immer wieder ins Stocken, sei es aufgrund noch nicht geklärter Eigentumsverhältnisse des Grundstücks oder Überarbeitungsvorgaben des Siegerentwurfs.