Neuengamme. Endlich schnelles Internet: das ist das Versprechen an die Neuengammer, das der Anbieter Miko-Net mit einem Funkmast einlöst.
Die Zeit der Übergangslösung ist vorbei: Der mobile Mast, von dem in den vergangenen 14 Monaten der Richtfunk „Flinkk“ von Anbieter Miko-Net rund um den Kiebitzdeich verteilt wurde, weicht nun einem massiven Mast. Der 45 Meter hohe Funkmast wurde in den vergangenen Wochen errichtet und ist nun fertiggestellt. Die Internetverbindungen sind damit deutlich besser.
„Allein das Kontergewicht des Mastes beläuft sich auf 170 Tonnen Beton“, stellt Verwaltungsleiter Sven Baumgart fest. Nun hat ein Kran das letzte Element aufgesetzt und die Techniker von Miko-Net konnten die neuen Antennen montieren.
Auf die digitale Zukunft musste in Neuengamme lange gewartet werden
Nun hofft das Start-up vom Allermöher Deich auf eine gute Abdeckung der Umgebung. Geplant ist die Versorgung im Umkreis von bis zu vier Kilometern Luftlinie. „Damit sollte es auch am Süderquerweg oder Neuengammer Hinterdeich, am Neuengammer Hausdeich und am Kirchwerder Elbdeich gutes, stabiles Internet geben“, sagt Sven Baumgart.
Ein besonderes Interesse gelte der Versorgung der Altengammer – gerade am Horster Damm seien noch viele Häuser, darunter auch einige Gewerbetreibende, ohne Internet, so Baumgart. Das Haus Anna Elbe bekomme eine eigene Richtfunkstrecke, damit der Übernachtungsbetrieb seinen Gästen ebenfalls ein stabiles WLAN anbieten kann.
Umkreis von vier Kilometer Luftlinie soll mit dem Mast versorgt werden
Aber auch am Krauel sei man froh, dass nun endlich ein stabiles Internet vorhanden ist: Blumenhändler Loest hatte sich in den vergangenen Jahren vergebens darüber beschwert, dass trotz Millionenförderung an die Telekom keine Anbindung des Marschbahndamms in Sicht war, berichtet Sven Baumgart.
Miko-Net-Gründer Michael Kolle habe sich daher persönlich darum gekümmert und dem Inhaber Sascha Loest die Versorgung mit Flinkk zugesagt. „Damit konnte der Online-Blumenhandel aufrechterhalten und letztlich auch Arbeitsplätze gesichert werden“, stellt Baumgart fest.
Weitere Funkmasten in den Vier- und Marschlanden sind in Planung
Der Verwaltungsleiter erklärt, dass als Nächstes der Bau des Hauptmastes am Allermöher Deich vorangetrieben werden soll. Dieser sei auch als Verteiler für Ochsenwerder und Reitbrook wichtig. Mit etwas Sorge betrachten die Miko-Mitarbeiter den derzeitigen weltweiten Materialengpass: Die speziellen Prozessoren in den Antennen werden in einer Fabrik in China hergestellt, die vor einigen Monaten abgebrannt war.
Damit fehlten auch Miko-Net wichtige Bauteile für die computergestützte Telefonanlage. „Wir waren teilweise nur sehr schwer zu erreichen, was uns wirklich sehr leid tut. Leider haben wir keine Mitteilung erhalten und konnten nicht reagieren. Wir sind teilweise dazu übergegangen den Kunden unsere persönlichen Handynummern mitzuteilen, damit wir erreichbar sind“, so Baumgart.
Neues Internet-Angebot für die Menschen in den Marschen
Die Verfügbarkeit des Richtfunks kann im Internet getestet werden: Flinkk.net. Die Tarife je nach Datenmenge liegen zwischen 35 und 100 Euro pro Monat.