Bergedorf. Hofbetreiber und Gastronomen haben mit der Unterstützung vieler Akteure Werbung für die Vier- und Marschlande gemacht.

Das Bündnis „Vier- und Marschlande Querbeet“ war 2019 ein Hit. Doch im vergangenen Jahr fiel das Spektakel, bei dem Betriebe in den Vier- und Marschlanden ihre Höfe für Besucher öffnen, Führungen, Verköstigungen und Aktionen anbieten, zudem Einzelakteure das Programm mitgestalten, wegen Corona aus.

Um so größer war die Freude, als Interessierte am vergangenen Wochenende wieder querbeet durch das Landgebiet fahren und ein buntes Programm erleben konnten. Bei hochsommerlichem Wetter waren Hunderte Besucher unterwegs, darunter viele, die die Orte per Fahrrad besuchten.

Anbieter zeigen sich zufrieden mit der Resonanz

Im Garten hinter Margret Langs Café Vierlanden erschienen gestern die ersten Besucher des Hausflohmarktes bereits vor dem regulären Start um 11 Uhr. „Es läuft super“, sagt sie, die in ihrem idyllisch gelegenen Garten am Neuengammer Hausdeich auch selbst gebackenen Kuchen und Kaffee verkaufte.

Nele von Witte (10) stöbert mit ihrer Mama Mara von Witte und deren Lebensgefährten Andreas von der Heide am Flohmarktstand von Andrea Lang, Berufsfotografin und Tochter von Gastgeberin Margret Lang.
Nele von Witte (10) stöbert mit ihrer Mama Mara von Witte und deren Lebensgefährten Andreas von der Heide am Flohmarktstand von Andrea Lang, Berufsfotografin und Tochter von Gastgeberin Margret Lang. © Thomas Heyen | Thomas Heyen

„Wir waren vorher noch auf dem Hauni-Flohmarkt“, sagt Arno Beckmann (49) aus Neuallermöhe, der anschließend mit Frau und Sohn zu dem Hausflohmarkt geradelt war. Kristina und Martin Wloka aus Mümmelmannsberg saßen mit ihrem Sohn Alexander und dessen Großeltern bei Kaffee und Kuchen unter einem Apfelbaum. „Wir sind oft im Landgebiet, gehen am Elbdeich spazieren und Kaffeetrinken“, sagt Martin Wloka.

Schwierig, per Rad mehrere eranstaltungsort zu erreichen

Rainer Tiedemann (53) aus Lohbrügge lobte „Querbeet“: „Toll, was da auf die Beine gestellt wird. Vor dem Aufwand habe ich Respekt.“ Schwierig sei nur, mehrere Locations mit dem Fahrrad innerhalb eines Nachmittags anzusteuern. Seine Freundin Martina Nossek (47) deckte sich mit Literatur ein: „echte Schätze, von plattdeutschen Werken bis zu Büchern über Bergedorf“.

Bei paddel-meier an der Heinrich-Osterath-Straße gab es zahlreiche Specials: Chefin Marion Meier bat zu „Early-Bird-Stand-Up-Kursen“ auf SUP-Boards. „So früh morgens sind so gut wie keine Boote auf der Gose-Elbe unterwegs, so dass man ungestört ist“, sagt Marion Meier. Ihre Schwester Tina Meier leitete in der benachbarten „Yoga-Oase“ Kurse für Kinder, für Radfahrer (mit speziellen Entspannungsübungen) und für Senioren, die auf Stühlen Platz nahmen.

Für die Opfer der Flut in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gespendet

Abends gab es dann einen Mix aus Yoga-Übungen, einer Lesung und Bratschenklängen. Die Autorin Nicola Eisenschink las aus ihrem Buch „Hausboot Lotte, Kater Emma und ich“, begleitet von Thomas Oepen, Berufsmusiker im Elbphilharmonie-Orchester. „Alles kam sehr gut an“, sagt Marion Meier.

arion Meier hilft Gästen, die ein Siebener-Kanu gemietet haben. Bei ihrer Firma paddel-meier herrschte am Wochenende großer Andrang.
arion Meier hilft Gästen, die ein Siebener-Kanu gemietet haben. Bei ihrer Firma paddel-meier herrschte am Wochenende großer Andrang. © Thomas Heyen | Thomas Heyen

Sie und ihre Schwestern spenden die Einnahmen aus den „Querbeet“-Specials für die Opfer der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. „Unsere Familie ist 1976 auf der Peute mit Haus und Werkstatt abgesoffen. Damals wurde uns geholfen, jetzt wollen wir helfen.“

Die Kunden wollen wissen, woher die Produkte kommen

„Dieses Mal haben ein Dutzend Akteure Programm geboten, also weniger als zur Premiere. Aber wir sind zufrieden, zumal dieses Wochenende kurzfristig auf die Beine gestellt worden ist“, sagt Jan-Hendrik Langeloh vom Milchhof Reitbrook. Er hatte die jüngste Ausgabe des Spektakels organisiert, führte an zwei Tagen durch die Kuhställe.

„Wir sind Kunden und wollen wissen, wo die Produkte herkommen“, sagt Danny Sasse (44) aus Bergedorf, der mit seiner Familie kam. Langeloh freute sich über das Interesse: „Es gab viele Fragen und interessante Gespräche.“ Nächste „Querbeet“-Wochenende: 18./19. September. Internet: www.vum-querbeet.de.