Altengamme. Bezirksamt und SV Altengamme unterzeichnen Nutzungsvertrag. So funktioniert das Schwimmen außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten.

Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein und 25 Grad: Bestes Badewetter herrschte am Mittwochmittag am Horster Damm 76-80. Eine Woche müssen sich Badegäste dort aber noch gedulden: Die Saison im Sommerbad beginnt erst zum Ferienbeginn am 25. Juni.

Dann aber können Badegäste auch wieder außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten eine Runde schwimmen gehen: Das Bergedorfer Bezirksamt hat am Mittwoch mit dem Sportverein Altengamme (SVA) einen Nutzungs- und Überlassungsvertrag unterzeichnet.

Transponder für den Zugang zum Sommerbad Altengamme

Damit kann der Zugang zum Sommerbad künftig über Transponder geregelt werden. Die kleinen schwarzen Kunststofftaler funktionieren wie ein elektronischer Schlüssel – hält man sie an das Schloss, lässt sich mit dem Drehknauf das Tor öffnen. Um einen solchen Transponder zu bekommen, müssen Interessenten aus rechtlichen Gründen Mitglied im SV Altengamme werden.

„Dafür wurde die Sparte „Sommerbad Altengamme“ ins Leben gerufen“, berichtet Steffen Gosmann, Vize-Vorsitzender des Vereins. Die Mitgliedschaft kostet 35 Euro für die fünfmonatige Sommersaison (7 Euro pro Monat), mit dem der Verwaltungsaufwand im Verein ausgeglichen werden soll. Schließlich wird die Nummer jedes ausgegeben Transponders erfasst, muss bei der Ausgabe jedes Mitglied über die Haftungserklärung aufgeklärt und diese unterzeichnet werden. Damit willigt der Nutzer des Transponders ein, dass die Benutzung des Wasserbeckens außerhalb der Öffnungszeiten vollständig auf eigene Gefahr erfolgt.

Während der Öffnungszeiten übernimmt SiWa die Badeaufsicht

Zu den Öffnungszeiten – an Wochenenden von 14 bis 19 Uhr und in den Sommerferien täglich von 14 bis 19 Uhr – stellt der Verein Sicheres Wasser (SiWa) die Badeaufsicht. In der übrigen Zeit, täglich 6 bis 22 Uhr, gibt der Transponder Einlass.

Vorsitzender Bernd Mohr und Stellvertreter Steffen Gosmann sind überzeugt, dass der Verein ab Montag, 21. Juni, soweit ist, Transponder auszugeben zu können. Wer sich dafür interessiert, bekommt Kontakt zum Verein per E-Mail an info@sv-altengamme.de oder unter Telefon 040/79 41 00 80. Die Geschäftsstelle am Gammer Weg 49a ist montags von 20 bis 22 Uhr und dienstags von 9 bis 12 Uhr geöffnet.

Alle SVA-Mitglieder können einen Transponder bekommen

Auch wer bereits Mitglied ist – gut 1000 Mitglieder zählt der SVA derzeit – kann einen Transponder erhalten. Dafür ist nur die Unterzeichnung der Haftungserklärung notwendig. „Wir freuen uns sehr, das wir mit dem Verein diese Lösung gefunden haben“, sagt Verwaltungsdezernent Ulf von Krenski.

Auch für andere Vereine und Gruppen wird es weiterhin die Möglichkeit geben, das Bad zu nutzen. So gibt das Team vom Haus Warwisch dort demnächst Schwimmunterricht. „Weitere Interessenten dürfen sich gern beim Bezirksamt melden“, betont Ulf von Krenski.

Gelände 2020 eingezäunt, Öffnungszeiten stark reduziert

Nachdem im vergangenen Jahr aus versicherungstechnischen Gründen ein Zaun um das Gelände gezogen worden war, waren die Öffnungszeiten stark eingeschränkt. Mehr Badeaufsichtzeiten konnten die Ehrenamtlichen von SiWa nicht stemmen. Zahlreiche Stammgäste des Sommerbads, die zuvor jahrzehntelang das Bad nutzen konnten, wann immer sie wollten, vermissten die alte Atmosphäre – und appellierten mit 640 Unterschriften für längere Öffnungszeiten.

Auch im Regionalausschuss wurde das Thema immer wieder diskutiert. Die CDU blieb hartnäckig und reichte vier Anfragen dazu ein. „Wir freuen uns, dass man nun ein gutes Stück weiter ist“, sagt Erika Garbers. Man wolle aber an dem Thema dranbleiben, um eventuell noch weitere Nutzungsmöglichkeiten auszuschöpfen.

Politiker begrüßen Lösung mit dem SV Altengamme

Auch die Bergedorfer Koalition aus SPD, Grünen und FDP begrüßt die Lösung mit dem SVA: „Das ist ein schönes Geschenk an die Kinder und Jugendlichen und deren Eltern zu Ferienbeginn. Es hat sich gezeigt: Wo politischer Wille und zivilgesellschaftliches Engagement zusammenkommen, können gute Lösungen für die Menschen gefunden werden“, sagt Arne Stamer von den Grünen.