Hamburg. Bergedorfer Schifffahrtslinie nimmt ab dem 11. Juni wieder Fahrt auf. Heiko Buhr setzt auf mehr Platz und Komfort an Bord.

Noch liegen die drei Fahrgastschiffe der Bergedorfer Schifffahrtslinie fest vertäut an ihrem Ponton an der Krapphofschleuse. Doch schon bald sollen die „Serrahn Star“, die „Serrahn Deern“ und die „Serrahn Queen“ wieder ablegen: „Ab dem 11. Juni dürfen wir wieder endlich mit unseren Fahrten starten“, freut sich Chef Heiko Buhr.

Der Kapitän und seine Crew können es kaum abwarten, bis sie endlich wieder Passagiere an Bord begrüßen können. Denn es sind nicht nur alle Schiffe technisch überholt, neu lackiert und auf Hochglanz geputzt, sondern Mareijke Buhr hat auch die Zeit genutzt, um ihr Kapitänspatent zu machen. „Ich bin sehr stolz auf meine Frau“, sagt Heiko Buhr. Nun wird es aber Zeit, dass an Bord wieder Leben einzieht, ist der 49-Jährige überzeugt, der im Service gut noch Verstärkung gebrauchen könnte. „Interessenten können sich gern melden“, sagt er.

Flussfahrten führen bis nach Amsterdam und in den Spreewald

Denn bis Dezember stehen fast 200 Fahrten auf dem Plan, die durch die Vierlande, Marschlande, den Hamburger Hafen oder bis ins Alte Land führen. Hinzu kommen die mehrtägigen Flussfahrten, bei denen die „Serrahn Queen“ bis zu 50 Gäste an Bord nimmt und mit ihnen Berlin, den Spreewald und neuerdings auch Amsterdam ansteuert.

Für die Zeit ab August seien bisher die meisten Buchungen eingegangen, berichtet Heiko Buhr. Daher glaubt er, dass es nun vor allem zum Start in die verspätete Saison besonders viel Platz für die Passagiere an Bord geben wird. Aber selbst mit steigenden Buchungszahlen wird es dort deutlich luftiger, als noch vor der Pandemie. Denn das hätten die Erfahrungen im vergangenen Jahr gezeigt, dass eine geringere Belegung des Schiffes sehr gut bei den Gästen als auch der Crew ankam: „Auch wir schätzen es sehr, mehr Platz und Zeit für unsere Gäste zu haben“, sagt Heiko Buhr. Nun werden maximal fünf Gäste an einem Tisch zusammensitzen, größere Gruppen dann auf mehrere Tische aufgeteilt.

Kaltes Büfett wird nun immer am Tisch aufgedeckt

Sollte es eine Fahrt mit Essen sein, werden die kalten Speisen in kleinen Büfetts auf den Tischen der Gäste serviert. Nur für die warmen Gerichte wird es noch ein zentrales Büfett geben. „Ebenfalls eine positive Erfahrung, die wir aus dem vergangenen Jahr mitgenommen haben“, erklärt Buhr. Nicht nur den Gästen habe es gefallen, dass sie nicht mehr so häufig auf- und anstehen müssen, sondern so gebe es auch die Chance, am Ende nicht so viel Essen wegschmeißen zu müssen, erklärt Buhr. Denn sollte etwas vom Tischbüfett übrig bleiben, können die Passagiere ihr Essen auch in Mehrwegbehältern mitnehmen.

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Heiko Buhr sieht es als weitere Etappe auf Weg zu umweltbewussten Handeln: Bereits 2017 wurden alle drei Schiffe auf gasbasierten GTL-Treibstoff umgestellt. Zudem wird in diesem Jahr wieder von jedem Ticket, das bei der Bergedorfer Schifffahrtslinie gebucht wird, ein Euro gespendet. Es soll einem Natur- oder Umweltprojekt in der Region zugute kommen.

Elektro-Hausboot-Flotte soll vergrößert werden

Das Hausboot Sutje, für das Heiko Buhr gerade gemeinsam mit Ehefrau Mareijke den ADAC Torusmuspreis gewonnen hat, fährt bereits mit Elektromotor. Gerne würde Heiko Buhr die Flotte am Moorfleeter Deich vergrößern: „Fünf Boote würden dort einen Liegeplatz finden“, sagt er. Die deutlich höheren Anschaffungskosten des Elektroantriebs gegenüber des Dieselmotors könnte der Familienbetrieb allerdings nicht alleine stemmen: „Da hoffen wir schon auf Förderung und Unterstützung“, sagt Heiko Buhr.