Hamburg. Ab dem 27. März geht es mit dem Verkauf von Gemüse, Kräutern und Jungpflanzen los. Das vergangene Jahr war für die Familie hart.
An zehn Wochenenden wird Stefanie Sannmann in diesem Jahr ihren Hofladen am Ochsenwerder Norderdeich 50 öffnen. „Wir wollen unseren Kunden die beliebten Jungpflanzen und Gemüse aus eigenem Anbau bieten“, sagt die Geschäftsführerin der Demeter Gärtnerei Sannmann. Vom kommenden Sonnabend, 27. März, an bis zum 29. Mai gibt es im Hofladen immer sonnabends knackige Radieschen, feine Kräuter, Gurken und Salate aus eigenem Anbau.
Die Nachfrage nach Jungpflanzen ist enorm gestiegen
Vor allem ein breites Sortiment an Jungpflanzen – von Asiasalaten bis Zuckermais sowie die Bingenheimer Sämereien – soll es geben, es soll den Kunden den Saisonstart in den eigenen Gemüseanbau ermöglichen. Denn die Nachfrage sei in den vergangenen zwei Jahren enorm gestiegen, berichtet Stefanie Sannmann.
Dass der Hofladen Ende Mai wieder schließen muss, bedauert die Chefin sehr. „Leider haben wir nicht genügend Kapazitäten, um das ganze Jahr zu öffnen.“ Der Tod von Thomas Sannmann im Juli des vergangenen Jahres und die Corona-Krise haben im Betrieb viel durcheinandergewirbelt. Eine Frühlingsführung wird es nicht geben, ebenso wurde das traditionelle Tomatenfest in diesem Jahr nicht in die Planung aufgenommen. Es sei einfach zu ungewiss, wann wieder 1000 bis 1500 Besucher, wie es üblich war, auf das Gelände kommen können. „Wir konzentrieren uns jetzt auf unsere Kernkompetenz, die Demeter Gärtnerei“, sagt Stefanie Sannmann.
Neue Auszubildende wechselte vom Büro in den Gemüseanbau
Für die Präsentation des vielfältigen Jungpflanzen-Sortiments wird der Hofladen von der Seeseite zur Hofseite ins große Gewächshaus Nummer 3 umziehen. Der Verkaufsbereich wird an den zehn Sonnabenden jeweils in der Zeit von 10 bis 15 Uhr geöffnet sein. „Welche Kräuter, Salate und Gemüsepflanzen wo und wie am besten gedeihen – das werden unsere Azubis aus der Erfahrung ihrer täglichen Arbeit unseren Kunden erzählen“, sagt Stefanie Sannmann.
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Mittlerweile gehören fünf Auszubildende zum Team, die den Hofladen gemeinsam mit der Geschäftsführerin stemmen werden. „Es ist toll, so viele junge Leute hier zu haben“, sagt Stefanie Sannmann. Neu im Team ist seit dem 1. März Ann-Kristin Schulz. Die 33-Jährige hat nach 16 Jahren Berufsleben als Außenhandelskauffrau ihren Job an den Nagel gehängt und nun eine Ausbildung als Gemüsegärtnerin begonnen.
Im Beet hat sie ihre Zufriedenheit gefunden
Der Entschluss zu diesem außergewöhnlichen Schritt sei eine ganze Zeit gereift und habe sich verfestigt, nachdem sie neben ihrem Hauptberuf mit einem freiwilligen Engagement beim Verein Hohenbuchen LernOrt Natur in Poppenbüttel begonnen hatte, berichtet Ann-Kristin Schulz. Nach vier Monaten Freiwilligenarbeit rund um das Pikieren von Tomatensämlingen, die Aussaat von Kohl und die Anlage eines eigenen Gemüsebeets blühte ihre Leidenschaft für den Gemüseanbau auf: „Es war wunderschön zu sehen, wie aus winzigen Saatkörnern und zierlichen kleinen Sprösslingen große, kräftige Pflanzen mit prächtigen Früchten wuchsen.“
Im Gemüsebeet fand sie schließlich eine Zufriedenheit, die sie im Büro lange vermisst hatte. Und auch wenn sie mit 33 Jahren nun noch einmal die Schulbank drücken muss und auch ihr Ausbildungsgehalt deutlich geringer ausfällt als ihr vorheriges Einkommen, bereut sie den Schritt keineswegs: „Ich möchte alle Menschen dazu ermutigen, ihren Job mit Geduld und Willensstärke auszuwählen. Es ist nie zu spät für einen Wechsel.“