Moorfleet. Moorfleeter Firma Dauerflora hat wegen Corona weniger zu tun und geht neue Wege. Nun produziert sie auch dekorative Raumtrenner.
Die Firma Dauerflora mit Hauptsitz am Moorfleeter Deich sowie Außenstellen in Miami (USA) und auf der Insel Mauritius gehört weltweit zu den gefragtesten Unternehmen im Bereich Dekoration von Kreuzfahrtschiffen, Hotels, Flughäfen und Einkaufszentren. Bei der Begrünung und Dekorierung von Kreuzfahrtschiffen sind die Moorfleeter Weltmarktführer. Seitdem Dirk Ebeling im Jahr 2005 mit seiner Geschäftspartnerin Barbara Bressem die Firma Dauerflora übernahm, ist sie stetig expandiert. Die Arbeit war kaum zu schaffen, immer mehr Mitarbeiter wurden eingestellt.
Doch im Frühjahr änderte sich die Situation schlagartig. Denn die Deko-Experten mit dem grünen Händchen sind genau dort im Einsatz, wo Corona große wirtschaftliche Probleme bereitet. Dass beschert Ebeling und Bressem erstmals in der Firmenhistorie deutliche Umsatzeinbrüche. Doch Not macht bekanntlich erfinderisch.
Kreuzfahrtschiff-Dekorateur schickt fast alle Mitarbeiter in Kurzarbeit
„Vieles ist weggebrochen, weil unsere Kundenmassiv zu kämpfen haben“, sagt Ebeling. Seit Beginn der Coronakrise im Frühjahr sind fast alle 70 Dauerflora-Mitarbeiter in Kurzarbeit, darunter auch die acht Angestellten der amerikanischen Tochterfirma Dauerflora USA.
Im Bereich der Kreuzfahrtschiffe dekorieren die Moorfleeter jetzt ausschließlich Neubauten, derzeit etwa das Schiff „Costa Firenze“ in Venedig. Dort seien bis Mitte November mindestens sechs Mitarbeiter beschäftigt. „Derzeit werden vorhandene Dekorationen aber nicht aufgearbeitet“, sagt Ebeling. „Das steht für die Reedereien nicht an erster Stelle.“
Corona mache alle zeitlichen Absprachen zunichte
Deshalb ist er besonders froh, dass auch weiterhin neue Kreuzfahrtschiffe vom Stapel laufen: „Alles verschiebt sich lediglich um einige Monate – zumindest ist das unser jetziger Wissensstand.“ Aufträge gebe es viele, doch Corona mache alle zeitlichen Absprachen zunichte.
Dafür würden inzwischen wieder Hotels im In- und Ausland mit Dauerflora-Dekorationen ausgestattet, jüngst etwa Neubauten in Augsburg und Amsterdam. Diese Arbeiten seien aufgrund der Sicherheits- und Hygiene-Regelungen allerdings viel aufwändiger als vor Corona, betont der 51-Jährige: „Unsere Mitarbeiter müssen laufend neue Tests vorweisen, auch für Einsätze im Inland.“
Trennwände üppig bepflanzt, unterschiedliche Kollektionen
Die Experten setzen ihr Know-how nun auch ein, um in Corona-Zeiten besonders dekorative Trennwände, Raumteiler und Schreibtischtrenner zu produzieren – zum Teil üppig bepflanzt und/oder rollbar, „in jedem Fall hochwertig und lange haltbar“, betont Ebeling. Inzwischen gibt es eine ganze Kollektion unterschiedlicher Produkte.
Die dekorativen Schutzvorrichtungen aus Metall, Kunststoff und Glas würden in Gerichtssälen, Hotels und Restaurants, aber auch auf Schiffen aufgestellt, also genau im Wirkungsbereich von Dauerflora. Angefertigt würden die Raumtrenner nicht von der Stange, sondern nach Auftrag. Je nachdem, wie sich die Pandemie weiter entwickelt, wolle Dauerflora weitere Deko-Produkte als Ansteckungsschutz entwickeln: „Wir haben weitere Ideen in der Schublade“, sagt der Chef. Die Nachfrage sei jedenfalls vorhanden: Es läuft gut an.“
Es werden viele Gespräche geführt
Die Dauerflora-Geschäftsführer würden mehr als sonst arbeiten. Ebeling: „Wir versuchen, die Arbeit unter den Mitarbeitern gerecht zu verteilen, führen mit ihnen sehr viele Gespräche. Die Pflege der Menschen nimmt gerade sehr viel Raum ein.“ Schließlich wolle die Firmenleitung alle Mitarbeiter behalten, betont der 51-Jährige. „Doch für einige ist es die Höchststrafe, den ganzen Tag untätig zu Hause zu sitzen.“
Weitere Infos finden sich im Internet: unter www.dauerflora.de.