Curslack. Die Bergedorfer Bezirksmeister blicken trotz Wirtschaftskrise optimistisch in die Zukunft. Die verschiedenen Gewerke haben gut zu tun. Peter Aue, der das Amt des Bezirkshandwerksmeisters am kommenden Mittwoch, 19 Uhr, beim 15. Bergedorfer Handwerkerforum in der Gaststätte „Zur schiefen Brücke“ an Christian Hamburg (37) übergeben wird, geht davon aus, dass dies sich auch in 2009 nicht ändern wird.
„Die Krise hat uns bisher nicht erreicht“, sagt Aue. Aufträge, die in 2008 erteilt wurden, werden nun von den etwa 1000 Bergedorfer Handwerksbetrieben abgearbeitet.
Doch auch für die kommenden Monate sieht Aue keinen Grund zur Panik: „Bei Mieterwechseln werden weiterhin Handwerker für Renovierungen beauftragt. Zudem werten viele Eigenheim-Besitzer ihre Häuser nun erst recht auf. Sie investieren verstärkt in reale Werte, das sogenannte ‚Beton-Gold’.“ Entsprechend hoch sei der Eingang neuer Aufträge, berichtet Aue. Hamburg bestätigt: „Bei den meisten Bergedorfer Handwerksbetrieben ist die aktuelle Auftragslage nicht schlechter als vor einem Jahr.“
Entsprechend gebe es bei Betrieben, die nachprüfbare Zahlen vorlegen, keine Probleme mit Bankkrediten. Schwieriger haben es die Handwerksfirmen, die großen Unternehmen wie Airbus zuliefern, berichtet Hamburg. „Von denen gibt es in Bergedorf aber nur wenige“, sagt der 37-Jährige. Auch habe der Preis- und Konkurrenzdruck bei Ausschreibungen für größere Projekte im norddeutschen Raum zugenommen. Hamburg: „Es bemühen sich immer mehr Firmen um diese Aufträge – auch solche, denen durch die Krise andere Arbeitsfelder weggebrochen sind.“
Die Bergedorfer Handwerksfirmen seien Dank des milden Klimas in der Regel auch in den Wintermonaten gut ausgelastet, „so wie in den beiden vergangenen Wintern auch“, sagt Aue. Eine große Rolle spielt laut dem Bezirkshandwerksmeister dabei der extreme Anstieg der Energiepreise im Sommer 2008: „Damals haben sich viele Hausbesitzer entschlossen, umzurüsten.“ Zahlreiche Eigenheimbesitzer würden Handwerker engagieren, um die Dämmung von Dach und Fassade, Fenster und Türen zu optimieren.
Die Nachfrage nach Energiesparlampen und modernen, effizienten Heizungen habe ebenfalls stark zugenommen. Besonders gefragt seien Solaranlagen, die nicht nur Duschwasser erhitzen können, sondern auch die Heizung mit Energie versorgen: „Im Herbst waren Solar-Kollektoren sogar vergriffen, mussten die Kunden Wartezeiten in Kauf nehmen“, sagt Aue.
Der neue steuerliche Bonus – maximal 1200 statt bisher 600 Euro – der beim Beauftragen von Handwerkern nun geltend gemacht werden kann, beschere den Betrieben laut Hamburg ebenfalls mehr Aufträge.
Ein weiteres positives Signal für die Zukunft der Bergedorfer Handwerker sei der Anstieg der Ausbildungsplätze: „Ihre Zahl ist im vergangenen Jahr um zwölf Prozent gegenüber 2007 gestiegen. Die Betriebe wollen neue Fachkräfte an sich binden“, sagt Aue.