Hamburg. 50 Feuerwehrleute waren beim Bootsclub Biber in Tatenberg im Einsatz. Möglicherweise war ein technischer Defekt der Auslöser.

Zeugen berichten von einem lauten Knall, der am Mittwoch den Tatenberger Deich aus der Mittagsruhe aufschrecken ließ, die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen: Am Steg des Bootsclubs Biber am Tatenberger Deich gingen gegen 13.30 Uhr drei Motorboote lichterloh in Flammen auf. Zwei der Boote sanken, eines wurde unter erschwerten Bedingungen am Steg gelöscht. Etwa 50 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren im Einsatz.

Sportboote am Tatenberger Deich gehen in Flammen auf

Eines der brennenden, offenen Kunststoffboote hatte sich laut Feuerwehr gelöst, trieb über die Dove-Elbe und sank etwa 50 Meter vom Hafen entfernt nahe dem gegenüberliegenden Moorfleeter Deich. Deshalb wurde nicht nur der Tatenberger Deich, sondern auch der Moorfleeter Deich für die Löscharbeiten komplett gesperrt. Ein weiteres Boot sank aufgrund der starken Brandschäden am Steg. Das dritte Boot sank nicht, wurde aber ebenfalls stark beschädigt. Die Freiwillige Feuerwehr Spadenland schleppte es mit einem Kleinboot zur Slipanlage und zog es dann zum Löschen der Brandnester im Bootsrumpf an Land. Neben den drei Booten wurde auch ein Steg von den Flammen zerstört.

Die Brandbekämpfung gestaltete sich schwierig, weil Treibstoffe ausgelaufen waren. Probleme bereitete auch der geschmolzene Kunststoff der Boote.

Keine Schäden am ElbTrawler „Sir John“ zu erkennen

Der zweite Vorsitzende des Bootsclubs Biber, Erik Hayakawa, berichtete, dass es auf einem Sieben-Meter-Motorboot eine Verpuffung gegeben haben soll, als der Eigner den Motor startete. Das habe ihm der Bootseigner berichtet.

Der ElbTrawler „Sir John“, eines von nur elf Booten dieser Reihe, die bis 1995 auf der Werft Allermöhe gebaut wurden, befand sich nach Auskunft von Hayakawa etwa zehn Meter vom Brandort entfernt. „Auf den ersten Blick sind an ihm keine Beschädigungen zu erkennen.“

Da Kraftstoff ausgetreten war, wurde die Hafeneinfahrt mit Ölschlengeln verschlossen, um eine Verschmutzung der Dove-Elbe zu verhindern.

Niemand wurde bei dem Feuer in Tatenberg verletzt

Die Bergung der beiden gesunkenen Boote soll durch Fachfirmen durchgeführt werden. Bei dem Feuer wurde niemand verletzt, die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Die Schadenshöhe konnte gestern noch nicht beziffert werden.

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Der Bootsclub Biber wurde 1978 von einigen bootsbegeisterten Kleingärtnern gegründet, die ihre Parzellen im ebenfalls am Tatenberger Deich ansässigen Verein Gartenfreunde Biberhof hatten. Zunächst ansässig an der sogenannten Rentnerbucht, zog der Verein 1986 an seinen heutigen Standort um. Dort gibt es 52 Bootsliegeplätze.