Kirchwerder. In der siebten Minute der Nachspielzeit trifft Jan Kohlepp für den SCVM zum 3:3 gegen Atlantik und hält die Aufstiegshoffnungen wach

Die Ersatzspieler des Fußball-Bezirksligisten SC Vier- und Marschlande hielt es nicht mehr auf ihren Sitzen. Jubelnd stürmten sie auf Jan Kohlepp zu, nachdem der Innenverteidiger am Sonnabend im Heimspiel gegen Atlantik 97 in der siebten Minute der Nachspielzeit eine Flanke von Yanneck Schlufter zum 3:3-Endstand eingeköpft hatte. Es war der Moment, in dem der altehrwürdige Zollenspieker erbebte. „Klar, dieser Punktgewinn kann noch sehr wertvoll sein, vor allem gegen so eine starke Truppe wie Atlantik. Die haben Spielwitz“, wusste Kohlepp hinterher, was er geleistet hatte.

Atlantik-Coach wechselt sich selbst ein – und fliegt vom Platz

Sollte Aufstiegskonkurrent Concordia II sein Nachholspiel gewinnen, wird es genau dieser eine Punkt sein, der den Vier- und Marschländern an der Tabellenspitze noch an Vorsprung bleibt. „Wenn man so spät zum Ausgleich kommt, dann muss man einfach zufrieden sein“, freute sich SCVM-Coach Thorsten Beyer über das Happy End, an dem Atlantiks Spielertrainer Alexander Schreiber unfreiwillig seinen Anteil hatte. Kurios: Schreiber hatte in der ersten Hälfte als Trainer auf der Bank die Gelbe Karte gesehen (41.).

Nachdem er sich dann bei 3:2-Führung selbst eingewechselt hatte (68.), kam er gegen Kohlepp zu spät und senste ihn um – Gelb-Rot (90.). In Unterzahl kassierten die Gäste den Ausgleich, was Schreiber nicht tragisch nahm: „Wir sind mit einem Seniorenspieler und zwei Trainern als Ersatzspieler angereist. Da muss man mit dem Unentschieden zufrieden sein.“

SCVM im Pech: Zwei Verletzte, ein Eigentor und ein aberkannter Elfmeter

Das waren natürlich auch die Gastgeber in einer emotionalen Begegnung vor 142 Zuschauern, in der alles, aber auch wirklich alles gegen sie gelaufen war: Zunächst kassierte die sonst so unüberwindliche SCVM-Abwehr nach 635 Minuten mal wieder einen Gegentreffer. Die schöne Serie ist dahin. Dann verletzten sich erst Ballzauberer Maurizio Scalisi (18.) und auch noch Torhüter Timo Eilk, der einen Schlag in den Nacken bekam (51.). Zwischendurch war SCVM-Verteidiger Patrick Toth ein Eigentor unterlaufen, als er beherzt klären wollte (45.+1). Und als auf der Gegenseite SCVM-Stürmer Sandro Schraub nach einer kitzligen Situation im Strafraum zu Boden ging, gab Referee Ibrahim Yavuz (Teutonia 10) erst Elfmeter und nahm seine Entscheidung dann wieder zurück (65.). Wer so viel Pech hat, verliert normalerweise, doch die Vier- und Marschländer gaben nicht auf und wurden spät belohnt.

Torfolge: 0:1 Maurice Wenk (9.), 1:1 David Toth (25.), 2:1 Janik Wagner (34./Foulelfmeter) 2:2 Patrick Toth (45.+1/Eigentor) 2:3 Maksym Khlan (59.), 3:3 Jan Kohlepp (90.+7)