Dassendorf. Mit einem Dreierpack hatte Ex-Profi Martin Harnik großen Anteil am Erfolg der TuS Dassendorf. Wer sonst noch traf.
Metekaan Yilmaz hatte keine Lust mehr auf dieses Fußballspiel. Keine Lust mehr, zumeist zweiter Sieger in den Zweikämpfen zu sein. Und keine Lust mehr auf noch mehr Gegentore. Also flehte der Verteidiger des Oberligisten FC Türkiye Schiedsrichter Dominik Kopmann (Eintracht Norderstedt) bereits vor Ablauf der regulären Spielzeit der Partie bei der TuS Dassendorf an: „Pfeif doch bitte einfach ab.“
Just in dem Moment, als auf der Anzeigetafel dann die 90. Minute aufleuchtete, beendete der sehr gute Referee das ungleiche Duell, obgleich er eigentlich wegen Verletzungspausen und Wechseln hätte nachspielen lassen müssen. Er schien Mitleid mit den Wilhelmsburgern zu haben, die am Wendelweg vom wiedererstarkten Hamburger Meister vorgeführt wurden und mit der 1:7-Pleite noch gut bedient waren.
TuS Dassendorf: Vom gesamten Kader ein Top-Auftritt gegen Türkiye
„Es gibt nichts zu meckern. Das war vom gesamten Kader ein Top-Auftritt“, freute sich Thomas Hoffmann, der die TuS gemeinsam mit Peter Martens coacht, über den Kantersieg gegen den Aufsteiger. Binnen weniger Wochen hat das Trainer-Duo es geschafft, eine zu Saisonbeginn verunsichert und kraftlos auftretende Mannschaft zu revitalisieren. Wie bereits bei den drei vorigen Erfolgen versprühten die Dassendorfer auch gegen Türkiye viel Spielfreude und hielten die Intensität bis zum Schlusspfiff hoch, obgleich die Begegnung spätestens nach dem Tor von Martin Harnik zum 4:1 kurz nach der Pause (49.) entschieden war.
Der TuS-Kapitän erzielte gegen den Aufsteiger seine Saisontore zwölf, 13 und 14. Zunächst egalisierte der frühere österreichische Nationalspieler die Gäste-Führung durch Michel Netzbandt (8.) mit einem gefühlvollen Schlenzer ins Eck (12.). Nach der Halbzeit schnürte der langjährige Bundesliga-Profi dann einen Doppelpack zum 4:1 und 5:1 (49., 51.).
Die Schaulustigen wurden von Harnik und Co. bestens unterhalten
Getreu dem Motto: „Was der Hanno (Spitzname von Harnik) kann, das kann ich schon lang“, wollte Mattia Maggio seinem Schwager nacheifern. Es gelang dem einstigen HSV-Stürmer aber nicht ganz. Der 28-Jährige war „nur“ zweimal erfolgreich. Er traf zum 2:1 (30.) und 7:1 (72.). Kristof Kurczynski (40.) sowie ein Eigentor von Oguz Koras (69.) sorgten für die weiteren Treffer vor 174 Zuschauern.
Die Schaulustigen wurden von Harnik und Co. bestens unterhalten und zudem Zeugen des Comebacks von Zhi-Gin Lam. Der Ex-Profi wurde nach monatelanger Pause wegen Leistenproblemen in der Schlussphase eingewechselt. Nach Maximilian Ahlschwede, der aus gesundheitlichen Problemen lange ausgefallen war und nun das zweite Mal in der Startelf stand, kehrte damit ein zweiter ganz wichtiger Spieler für die TuS aufs Feld zurück.
Nun stehen für die TuS nacheinander die Duelle mit den Spitzenteams an
Hoffmann und Martens, die zu Saisonbeginn phasenweise auf zehn Akteure hatten verzichten müssen, können zwar personell noch längst nicht wieder aus dem Vollen schöpfen, haben nun aber wieder mehr Optionen. Und das genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn nun stehen für die TuS nacheinander die Duelle mit den Spitzenteams Sasel (Mittwoch), Paloma (Sonnabend) und Niendorf (23. Oktober) an. „Jetzt sind wir bereit für diese Partien. Am Saisonanfang wäre es gegen diese Gegner wohl schwierig geworden“, sagte Hoffmann.
TuS: Kalk (3) – Kleine (2), Muhlack (2), Ahlschwede (2), R. Carolus (2) ab 58. K. Carolus (3) – Dettmann (2), Doege (2), Maggio (1-2) ab 79. Feldpausch (-), Strömer (2) ab 73. Lam (-), Kurczynski (2) ab 58. Zalli (3) – Harnik (1)