Curslack. Siebte Niederlage im elften Spiel. Manager Mimarbachi: „Trainer steht nicht zur Diskussion“
Ein paar Minuten nach der Fußball-Oberligapartie des SV Curslack-Neuengamme gegen den WTSV Concordia kamen einige junge Mädchen auf Sven Schneppel zu und baten den SVCN-Trainer, zwei Bälle zu signieren, auf denen zuvor bereits einige seiner Spieler unterschrieben hatten. Der 49-Jährige, selbst Vater einer Tochter, kam der Bitte natürlich nach. Und es huschte ihm in diesen Momenten ein Lächeln durch sein zuvor sehr ernstes Gesicht.
Für den SVCN war es die siebte Niederlage im elften Spiel
Die 0:3-Niederlage der Vierländer gegen ersatzgeschwächte Jenfelder, die keineswegs die Sterne vom verregneten Himmel über dem Gramkowweg gespielt hatten, setzte Schneppel schwer zu. „Wir sind immer noch in der Findungsphase – leider. Die Mannschaft passt noch nicht zu 100 Prozent zusammen. Daran arbeiten wir aber dreimal die Woche mit viel Akribie und Leidenschaft“, sagte der Coach.
Nach der siebten Niederlage im elften Saisonspiel sind die Vierländer auf den 17. Tabellenplatz abgerutscht und haben mit 35 Gegentreffern die meisten aller Teams kassiert. Das Defensivverhalten genügte auch gegen Concordia nur phasenweise Oberliga-Ansprüchen. Aber auch die Offensiv-Abteilung ist mit gerade einmal 13 erzielten Toren ein Curslacker Sorgenkind: Nur Schlusslicht SV Rugenbergen und der Vorletzte TuS Osdorf trafen noch seltener.
Dass die Vierländer nach dem riesigen „aus der Not heraus geborenen Umbruch“ (Schneppel) nicht sofort wie aus einem Guss spielen würden, war anzunehmen. Nach knapp einem absolvierten Saisondrittel muss aber als Zwischenfazit gezogen werden, dass von den insgesamt 15 Zugängen bis dato nur Routinier Marcello Meyer und mit Abstrichen der junge Stürmer David Borgmann richtige Verstärkungen sind.
Und weil das Gros der neuen Kicker noch kein Faktor ist und einige altgediente Akteure wie Henrik Giese oder Florian Rogge ihrer Form vergangener Tage hinterherlaufen, stecken die Vierländer tief im Abstiegs-Schlamassel. „Wir haben ein schweres Erbe angetreten. Jetzt müssen wir alle gemeinsam sehen, wie wir die Suppe auslöffeln“, sagte Ligamanager Robert Mimarbachi.
Ein Erfolgserlebnis könnte für die verunsichert auftretende Mannschaft gewiss die Wende zum Guten bringen. Gegen Concordia schien ein Sieg bis zum ersten Gegentor durch Vedat Düzgüner (36.) durchaus möglich. Der SVCN agierte bis dahin mindestens auf Augenhöhe. Nach dem 0:1 sanken jedoch die Köpfe. Die Gäste nutzten diese Phase zu zwei weiteren Treffern durch Ian-Prescott Claus (40.) und Melchisedec Yeboah (42.).
Defensiv-Schwächen kosten Curslack die Partie
Nach der Pause rafften sich die Hausherren zwar wieder auf und hatten ein paar gute Offensivszenen. Aber ihre Defensiv-Schwächen konnten sie nicht abstellen, sodass die Jenfelder zu weiteren guten Chancen kamen. „Das 3:0 für ,Cordi’ ist unter dem Strich in Ordnung. Aber es hätte nicht so kommen müssen“, resümierte Schneppe. Der seit dieser Saison für den SVCN verantwortliche Trainer steht laut Ligamanager Mimarbachi trotz des Negativlaufs „nicht zur Diskussion“. Schneppel selbst sagt auch, dass er volle Rückendeckung durch die Vereinsverantwortlichen fühle. Sollte ihm mit dem neu formierten Team in den kommenden Wochen, wenn es gegen viele Gegner aus der unteren Tabellenhälfte geht, aber nicht der Umschwung gelingen, könnte die Trainer-Personalie am Alten Bahnhof auf den Prüfstand kommen.
SVCN gegen Concordia: Babuschkin (3) – Kühn (4) ab 62. Sharba (-), Ziolek (5), Giese (5) ab 46. El-Nemr (4), Wilhelm (3) – Rogge (4), Bombek (4-5), Brkic (4), Jacobs (4-5) ab 75. Rexin (-) – Lechler (5) ab 46. Borgmann (5), Meyer (3)