Billwerder. Der VfL Lohbrügge hielt bei der 0:2-Niederlage im Derby am Mittleren Landweg lange gut mit. Bis zu einem tragischen Patzer.

„Wir haben gewonnen, weil wir einfach die beste Defensive haben“, frohlockte Elian Clasen, Torhüter des Fußball-Landesligisten ETSV Hamburg, nach dem 2:0-Erfolg gegen den VfL Lohbrügge im Siegerkreis. Anschließend hallte das mittlerweile obligatorische „Wir sind zusammengekauft!“ über die Anlage am Mittleren Landweg.

In der Tat: Nie haben die „Eisenbahner“ in der Landesliga bislang mehr als ein Gegentor kassiert. Bereits zum dritten Mal stand die Null. Trotzdem war es für die Hausherren am Freitagabend ein hartes Stück Arbeit bis zum sechsten Sieg im sechsten Spiel. Der ETSV hatte zwar deutlich mehr Ballbesitz, ließ aber seine Chancen im ersten Durchgang ebenso kläglich liegen wie die Gäste. George Kelbel (16.) und Jan Landau (43.) vergaben für die Gastgeber beste Möglichkeiten.

Der VfL Lohbrügge vergab in der ersten Hälfte drei Hundertprozentige

So durften sie sich beim herausragenden Keeper Clasen bedanken, dass es torlos in die Pause ging. Die Lohbrügger Jannis Pangalos (18.) und Christian Degener (22., 36.) hatten die Führung auf dem Fuß. VfL-Trainer Gökhan Acar trauerte diesen Szenen nach: „In der ersten Halbzeit haben wir es sehr gut gemacht. Aber wenn du drei hundertprozentige Chancen hast, musst du mindestens eine machen.“

Ausgerechnet der bis dahin fehlerfreie VfL-Torhüter Thorben Joost vertändelte dann den Ball. George Kelbel war der Nutznießer und staubte zum 1:0 ab (48.). „Wir waren nicht wach und dann war es schwer, hinterherzulaufen“, erklärte Acar. Dennoch dauerte es bis zur 86. Minute, ehe die Entscheidung fiel. Pechvogel Joost legte Veli Sulejmani im Strafraum, Matthias Cholevas verwandelte den fälligen Strafstoß zum 2:0-Endstand.

ETSV hat sich in den vergangenen Spielen nicht mit Ruhm bekleckert

„Wegen der zweiten Halbzeit war es verdient für den ETSV“, urteilte Acar. „Für Thorben Joost war es unglücklich heute. Solche Spiele gibt es, aber ich mache ihm keinen Vorwurf.“ ETSV-Coach Matthias Märtens war zufrieden: „Ich habe gesehen, dass wir 70 Prozent Ballbesitz hatten und sich viel in der Hälfte vom VfL abgespielt hat. Es war nur eine Frage der Zeit, bis es klingelt. Wir haben eine gute Reaktion auf die letzten Spiele gezeigt, in denen wir uns nicht mit Ruhm bekleckert haben.“

ETSV Hamburg: Clasen (1) – Bed. Atug (4) ab 67. Bey. Atug (4), Brudler (3), Tanovic (3) – Klein (3), Kwame (3), Ilic (1), Sulejmani (3), Cholevas (2) – Kelbel (3) ab 83. Lima (-), Landau (4) ab 67. Rump (3) Lohbrügge: Joost (4) – Santelmann (5) ab 67. Manu (4), Weber (3), Behn (4), Lauppe (4), Pallasch (4) ab 67. Rönnau (4) – Pangalos (3), Ohata (4), Karow (4) – Degener (5), Bambur (5)