Curslack. Nicht nur der Platz ist beim SV Curslack-Neuengamme derzeit nicht in bestem Zustand, wie die 1:3-Niederlage gegen den TSV Sasel zeigt.
Ein paar aufgeplatzte Nähte auf dem Kunstrasenplatz des SV Curslack-Neuengamme am Gramkowweg zeugen davon, dass der Untergrund des Fußball-Oberligisten dringend ausgetauscht werden muss. Im zur Dove-Elbe gelegenen Strafraum des Feldes ist beispielsweise eine nicht unbeträchtliche Wölbung entstanden, die so manchen Ball verspringen lässt. Erst 2023 wird das alte Plastikgrün durch ein neues ersetzt. So lange werden die fleißigen SVCN-Helfer immer wieder Stellen ausbessern müssen, um das Feld in einem ordentlichen Zustand zu halten.
SV Curslack-Neuengamme: Auch die Mannschaft ist eine Baustelle
Mit Flickschusterei ist auch Sven Schneppel in seinen ersten Wochen als Curslack-Trainer beschäftigt – allerdings auf personeller Ebene. Die neue Mannschaft ist noch eine große Baustelle. Im Duell mit dem TSV Sasel, das mit 1:3 verloren ging, standen gerade einmal noch fünf Akteure im Spieltagskader, die schon in der vergangenen Serie das Trikot des Vierländer Clubs trugen.
Der Umbruch fiel größer aus, als ursprünglich gewollt. Inzwischen hat sich die Anzahl der Sommer-Abgänge auf zehn erhöht, nachdem jetzt auch noch Torjäger Marco Schubring seinen Vertrag aufgelöst hat. Der sich nach einem Kreuzbandriss im Aufbautraining befindliche Angreifer stammte aus der Fraktion der früheren Spieler des SV Eichede, die sich nach den Abgängen von Hamed Mokhlis und Vincent Janelt (beide zum WTSV Concordia) bereits zuvor ausgedünnt hatte.
Vierländer hätten Sasel ein Bein stellen können
Übrig geblieben sind nun noch Marcello Meyer und Arnold Lechler, der wegen einer Schulterverletzung aber voraussichtlich erst im Oktober wieder auflaufen kann. Die Partie gegen Sasel verfolgte der ehemalige Drittliga-Profi an der Seite von Mokhlis von der Außenlinie aus – und wurde schmerzlich vermisst. „Er hat all das, was uns da vorne fehlt. Einfach dieses Stumpfe: Nicht zu überlegen, wenn sich eine Chance ergibt. Der Ball kommt, und bumm, drin ist er!“, schwärmte Schneppel von Lechlers Qualitäten.
Tatsächlich hätten die Vierländer Titelmitfavorit Sasel bei besserer Chancenverwertung wohl ein Bein stellen können. Denn bevor die Gäste am Sonnabendnachmittag durch den Ex-Schwarzenbeker Tolga Celikten in Führung gingen (26.), gab es Curslacker Möglichkeiten zum 1:0. Doch im Angriff mangelte es den Hausherren vor nur 90 Zuschauern an Entschlossenheit.
Moral blieb unerschüttert
Hinten ließen sie sich vor der Pause ein zweites Mal viel zu leicht ausspielen: Tim Jeske sorgte nach abermaligem Pass in die Schnittstelle der Vierländer Abwehr für erneuten Saseler Jubel (33.). Dass Schiedsrichter Ben Henry Uhrig (SC Egenbüttel) der Schneppel-Elf zudem einen klaren Handelfmeter verwehrte, passte ins Bild eines von Pleiten, Pech und Pannen geprägten Auftritts des SVCN.
Die Moral der Vierländer blieb von all dem aber unerschüttert. In der zweiten Halbzeit stemmten sich die Gastgeber leidenschaftlich gegen die Niederlage und belohnten sich durch den Anschlusstreffer des abermals enorm fleißigen Pascal El-Nemr (54.) schnell. Es war das erste Saisontor des 29-Jährigen, der vor der Partie selbstkritisch gesagt hatte: „Ich hätte schon acht Treffer erzielen können.“ Als jedoch auf der Gegenseite Enrik Nrecaj kurz darauf auf 3:1 für die Gäste erhöhte (60.), war das Spiel bereits entschieden. Nicht nur der Platz, auch das Team des SVCN ist halt aktuell nicht in einem Top-Zustand.
SVCN: L. Giese (2) - Kühn (3), H. Giese (3), Ziolek (3), Brkic (3) - Rogge (3), Bombek (3), Omar (4) ab 62. Vidosevic (-), Meyer (3), Hadj (4) ab 45. Donkor Marfo (3-4) - El Nemr (2)