Dassendorf. Auch ein Traumtor von Martin Harnik reicht nicht: Dauerchampion TuS Dassendorf verliert auch beim SC Victoria mit 1:2. Was nun?

Am Sonnabendabend stand beim Hamburger Fußball-Meister TuS Dassendorf der erste Mannschaftsabend in der noch jungen Serie an. Schon traditionell trafen sich Spieler und die Verantwortlichen des Oberligisten im Restaurant O Farol im Portugiesenviertel am Hafen, bevor es den einen oder anderen Dassendorfer Nachtschwärmer später noch auf die benachbarte Reeperbahn zog. Bei Speis und Trank wurde natürlich auch noch einmal über die Partie am Vorabend beim SC Victoria gefachsimpelt. Und obgleich die TuS bei den Eimsbüttelern mit 1:2 verlor und damit die zweite Niederlage im dritten Saisonspiel kassierte, mussten sich die Kicker des Trainer-Teams Peter Martens/Thomas Hoffmann ihrer Leistung nicht grämen.

TuS Dassendorf: Sieben Ausfälle, aber auch ein wenig Glamour

„Wir waren total fokussiert. Jeder Spieler hat das Maximale, was derzeit möglich ist, gegeben. Ich kann der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen für das, was sie heute abgeliefert hat“, sagte Martens. Ihm und Hoffmann hatten erneut sieben Akteure nicht zur Verfügung gestanden.

Dabei handelte es sich nicht um Spieler aus der zweiten Reihe, sondern unter anderem um die Ex-Profis Jordan Brown, Zhi-Gin Lam und Maximilian Ahlschwede sowie die Kreativkräfte Sven Möller und Len Aike Strömer. Dass Dassendorf diesen enormen Substanzverlust gegen Victoria zumindest so gut kompensieren konnte, um auf Augenhöhe mit einem anderen Titelanwärter zu agieren, war durchaus beeindruckend.

Und so ganz ohne Glamour-Faktor gibt sich die TuS ja auch in diesen für sie so schweren Tagen nicht die Ehre. So eroberte in Mattia Maggio in der 36. Minute ein früherer HSV-Profi den Ball gegen Nikolas Mallwitz, leitete die Kugel mit der Hacke auf seinen Schwager Martin Harnik weiter, der per Linksschuss in den Giebel zum 1:0 traf

Vicky-Reservist versetzt Dassendorf nächsten Tiefschlag

Die Freude über das Traumtor des 68-maligen österreichischen Nationalspielers währte allerdings nur kurz. Denn 180 Sekunden vor der Halbzeit konnten die Hausherren durch Vincent Boock egalisieren. Nach dem Seitenwechsel sahen die 677 Zuschauer im Stadion Hoheluft einen offenen Schlagabtausch, in dem Eyke Kleine (53., 64.) und Harnik (59.) Chancen zur erneuten Führung ausließen. Mit fortwährender Spieldauer konnten die Gäste allerdings weniger Akzente setzen.

„Vicky“ war in der Schlussphase die gefährlichere Mannschaft und kam durch Luca Palzer zum 2:1-Siegtreffer (85). Bereits vor dem Tor des „Jokers“ hatte die Dassendorfer Verteidigung in einigen Situationen keinen sattelfesten Eindruck hinterlassen, was Coach Martens sehr ärgerte: „Am Ende haben wir zu offen gestanden.“ Dennoch fiel sein Fazit drei Tage nach dem Drittrunden-Aus im Lotto-Pokal gegen den WTSV Concordia (0:2) positiv aus. „Nach dem Nackenschlag am Dienstag kann ich der Mannschaft eigentlich nur ein Kompliment aussprechen“, sagte der Trainer.

TuS Dassendorf: Kalk – Kleine, Aust (90. Buchholz), Muhlack, Sowah – Doege, Dettmann, R. Carolus, Maggio, Kurczynski (78. Blohm) – Harnik