Billwerder. Die Fußballer aus Bergedorf besiegten den SV Börnsen haushoch. Für Trainer Huremovic ist es nicht der erste Aufstieg mit dem Verein.
Die Auswechselspieler des ETSV Hamburg bereiteten ab der 80. Minute im Spiel gegen den SV Börnsen alles vor: Der Sekt wurde ausgepackt, die Aufstiegsshirts verteilt. Denn die Meisterschaft war den Hausherren bei einer verdienten 7:0-Führung nicht mehr zu nehmen. Mit dem Abpfiff brachen alle Dämme: Die Reservisten liefen auf den Platz, um ihre Teamkollegen mit den Shirts mit der Aufschrift „Next Stop Landesliga“ zu versorgen.
Es knallten die Korken, Konfetti-Kanonen wurden abgefeuert. Der ETSV ist – für viele wenig überraschend – endlich am Ziel. Trainer Jassi Huremovic, der mit einem XXL-Bierglas eine Dusche abbekam, war hochzufrieden. „Wir waren immer die Gejagten, aber das haben wir uns vor der Saison so ausgesucht“, blickte er zurück. „Für die Gegner war es immer sehr einfach zu sagen, dass wir eine Millionentruppe sind, die keinen Charakter hat. Aber wir haben Woche für Woche bewiesen, dass wir zusammenhalten.“
Trainer Huremovic war schon mal mit dem ETSV aufgestiegen
Für Huremovic war es nicht der erste Aufstieg, aber dennoch ein besonderer, wie er erklärte: „Ich bin vor 33 Jahren mit Eisenbahn als Spieler in die Landesliga aufgestiegen und kann nun als Trainer den gleichen Weg noch mal gehen. Das ist der Hammer! Es hätte auch schiefgehen können. Dann hätten alle gelacht in Hamburg.“
Gegen einen ersatzgeschwächten SV Börnsen hatten die „Eisenbahner“ alles im Griff. Danijel Suntic (20.), Alessandro Schirosi (31.), Klaas Kohpeiß (38.) und Bajram Nebija (44.) sorgten für eine 4:0-Pausenführung. Nach dem Seitenwechsel schalteten die Hausherren zwei Gänge zurück und kamen dennoch durch Kohpeiß (65., 70.) und Schirosi (79.) zu weiteren Toren.
Top-Torjäger Klaas Kohpeiß (17 Treffer) wird dem ETSV ab der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. „Er hat keine Zeit mehr, da er seinen Bachelor macht und den Fokus darauf legen möchte“, erläuterte Huremovic.
„Eisenbahner“ wollen in die Oberliga
Trotzdem soll die Landesliga – zumindest auf absehbare Zeit – nur eine Zwischenstation sein. „Unser Ziel ist die Oberliga“, macht Huremovic klar. „Das ist nicht arrogant oder von oben herab. Die neue Landesliga wird eine der stärksten sein, da wird uns alles abgefordert.“ Mit diesen Worten verschwand der ETSV-Coach wieder zu seinem Team, mit dem er ab dem 12. Mai für vier Tage die Meisterschaft in Kroatien feiern wird.
In zwei weiteren Bezirksliga-Spielen sammelte der FSV Geesthacht beim 0:0 gegen Schwarzenbek einen Punkt gegen den Abstieg. Barsbüttel hat nach dem 3:2 in Glinde die Vize-Meisterschaft fast sicher.
ETSV: Graudenz – Bozic, Hamdan (46. Bed. Atug), Hoppe (59. Hartung), Schwarck – Schirosi, Suntic (46. Cengiz), Brudler, Bey. Atug (59. Kretschel) – Kohpeiß, Nebija (46. Hinz)SV Börnsen: Mehlhorn – Bitterkleit (79. Graeber), Wenk, Moss, Senkpiehl – Tamm, Bolz, Wolter, Peitzner (79. Paul) – Steffens (79. Bannasch), Hamester (79. Raabe)