Altengamme. Beim Vierlanden-Cup des SV Altengamme treten die besten Teams der Region an. Warum der SVCN nicht zwingend zu den Favoriten gehört.
Am Sonntag, 10. Juli, wird bei Ralf Herbrechter ungewohnt früh der Wecker klingeln. Der langjährige Obmann des Fußball-Landesligisten SV Altengamme hat sich vorgenommen, bereits um 7 Uhr aufzustehen, ein Katerfrühstück einzunehmen und dann auf dem Sportplatz am Gammer Weg die Überreste der vorausgegangenen Nacht zu beseitigen.
Das wird vermutlich ein bisschen Zeit in Anspruch nehmen. Denn traditionell lassen Spieler und Verantwortliche der teilnehmenden Vereine am Vierlandencup des SVA den ersten Turniertag am Sonnabend bis in die frühen Morgenstunden bei dem einen oder anderen Kaltgetränk ausklingen.
Das Duell der SVA-Legenden wird in der Halbzeit der Gruppenspiele ausgetragen
Und diesmal dürfte der Zapfenstreich sogar noch nach hinten verlegt werden. Denn als besonderes Bonbon der Traditionsveranstaltung gibt es am Sonnabend um 15 Uhr ein Einlagespiel zwischen der Altengammer Mannschaft der Saison 2011/2012, die seinerzeit den Bezirksliga-Aufstieg schaffte, sowie einer Allstar-Auswahl von Kickern, die in den Jahren danach das Trikot des Dorfclubs überstreiften. Das Duell der SVA-Legenden wird in der Halbzeit der Gruppenspiele ausgetragen.
Start des „sehr attraktiven Klassentreffens des Hamburger Ostens“, wie Altengammes Sportlicher Leiter Philipp Mohr den Vierlandencup tituliert, ist am Sonnabend um 12 Uhr. Dann treffen die Gastgeber im ersten Spiel der Gruppe B auf den Hamburger Meister TuS Dassendorf. Und diese Ansetzung sorgte beim Oberligisten nicht gerade für Begeisterungsstürme.
Vor vier Jahren unterlag Dassendorf den Gastgebern in der Vorrunde
„Finden wir schon unglücklich, dass wir direkt gegen den Turnierfavoriten ran müssen“, schrieb TuS-Ligamanager Alexander Knull in seiner zusätzlichen Rolle als Social-Media-Beauftragter des Serienchampions unter die Spielplanankündigung des SVA bei Facebook. Natürlich tat Knull dies mit einem Augenzwinkern.
Er wollte damit noch einmal an das Jahr 2018 erinnern, als seine TuS den Altengammern in der Gruppenphase überraschend mit 0:1 unterlag und durch die Niederlage den Finaleinzug verpasste. Selbiges soll beim Comeback des Traditionsturniers nach zweijähriger Corona-Pause unbedingt verhindert werden.
In Gruppe B ist Oberligist SVCN das klassenhöchste Team
Neben dem SVA und Dassendorf spielt noch der SV Börnsen in der Gruppe A. Der Bezirksligist trifft zunächst um 13 Uhr auf die Hausherren und danach auf die TuS. Alle Begegnungen des ersten Tages gehen über 45 Minuten.
In der Gruppe B ist Oberligist SV Curslack-Neuengamme das klassenhöchste Team. Doch ob die Vierländer deshalb auch zugleich Favorit auf Rang eins sind, ist ob des großen personellen Umbruchs in diesem Sommer (sieben Spieler gingen, elf neue wurden bisher geholt) unklar. Zumal Coach Sven Schneppel, dessen Amtszeit am Gramkowweg ebenfalls gerade begonnen hat, derzeit noch auf einige urlaubende Akteure verzichten muss.
Die Kabinen den Mannschaften besenrein übergeben
Der SVCN misst sich zunächst mit den Landesligisten FC Voran Ohe (16 Uhr), der danach gleich für die Partie gegen den SC Vier- und Marschlande auf dem Platz stehen bleiben kann. Zum Abschluss des ersten Turniertages kommt es dann um 18 Uhr zum Duell zwischen Curslack und dem SCVM. Für alle Mannschaften gilt: Siegen lohnt sich! Denn die Finalteilnehmer können am Sonntag ausschlafen.
Das Endspiel beginnt erst um 16 Uhr. Zwei Stunden zuvor steht die Partie um Rang drei auf dem Programm, und gar schon um 12 Uhr das Spiel um Platz fünf. Zu diesem Zeitpunkt wird Herbrechter schon einige Stunden am Gammer Weg verbracht und aufgeräumt haben. „Man will die Kabinen ja den Mannschaften besenrein übergeben“, sagt das SVA-Vereinsurgestein.
Und sollte den 55-Jährigen die Müdigkeit übermannen, hat er im Gegensatz zu einigen möglicherweise von einer langen Nacht erschöpften Spielern einen großen Vorteil: Herbrechter wohnt nur einen Katzensprung vom Sportplatz entfernt.