Neuallermöhe. Nach den Niederlagen in Westerstede und gegen Neustadt ist der Abstieg für die Stargazers so gut wie besiegelt.

Gut 20 Minuten vor dem Anwurf des Spiels der Basketballer der TSG Bergedorf Stargazers gegen die TSV Neustadt temps Shooters wurde es laut in der Sporthalle Fährbuernfleet. Einige der 25 mitgereisten Gästefans betraten mit Trommeln und Megafon die Heimstätte der „Sternengucker“. Nachdem sie ein paar Mal kräftig auf die Pauken gehauen sowie ihre Sympathien für ihr Team bekundet hatten, machte sich Frust bei einigen von ihnen breit. Der Grund: die vorgeschriebene Maskenpflicht in der Halle. „Das ist ja strenger als bei uns in Niedersachsen“, motzte ein Anhänger. „Sch... auf die Maskenpflicht. Heute reißen wir das hier ab“, entgegnete ihm ein anderer.

Und so kam es dann auch. Die Shooters-Fans unterstützten ihre Mannschaft während der gesamten Begegnung frenetisch und sorgten so dafür, dass das letzte Bergedorfer Heimspiel der Saison in der 1. Regionalliga gefühlt eine Auswärtspartie für die TSG war. Daran allein lag es allerdings nicht, dass die Hausherren das Duell chancenlos mit 71:101 verloren. „Wir haben gegen ein so tiefbesetztes Team bei unserer aktuellen personellen Notlage schlicht keine Chance“, sagte Trainer Björn Fock.

Jelovcic gelangen in Westerstede überragende 44 Punkte

Er hatte gegen den Tabellenvierten, der durch den Sieg seine Play-off-Teilnahme perfekt machte, auf Prince Hukporti, Alonzo Bakija, Michel Steen und Bahaa Al Deen Allababidi verzichten müssen. Also erhielt die junge Garde um Manasseh Amoah und Davis Charmlash viel Spielzeit. Sogar der erst 16-jährige Nick Rupprecht kam zum Einsatz und machte seine ersten Regionalliga-Punkte.

Gegen die abgeklärten und unter dem Korb klar überlegenen Niedersachsen sorgte bis zur Halbzeit primär Regionalliga-Topscorer Matej Jelovcic dafür, dass die Hausherren nur mit einem 35:48-Rückstand in die Kabine gingen. Im dritten Viertel (13:24) fiel dann aber die Vorentscheidung. Somit kassierten die Stargazers ihre zweite Niederlage binnen 24 Stunden. Am Abend zuvor waren sie bei den Baskets Juniors TSG Westerstede mit 89:104 unterlegen gewesen. Jelovcic gelang dabei mit überragenden 44 Punkten eine persönliche Saisonbestleistung.

MTV/BG Herzöge Wolfenbüttel in der Tabelle an den Stargazers vorbeigezogen

Ohne den 23-jährigen Kroaten sowie Aleksandar Postic, dem zweiten Bergedorfer Topscorer, würden die Bergedorfer vor dem letzten Spieltag am kommenden Wochenende vermutlich längst abgestiegen sein. So aber besteht noch die Chance auf den Klassenerhalt, auch wenn es das Fock-Team nicht mehr in den eigenen Händen hat.

Denn die MTV/BG Herzöge Wolfenbüttel ist zumindest vorübergehend in der Tabelle an den Stargazers vorbeigezogen. Grund dafür ist der erfolgreiche Einspruch der Niedersachsen gegen die Wertung der Partie gegen Königs Wusterhausen am 18. Dezember. Das Spiel war seinerzeit wegen zweier schwerer Verletzungen abgebrochen worden. In der Wertung der Regionalliga stand als Begründung, Wolfenbüttel hätte die Partie einseitig für beendet erklärt. Dagegen wehrten sich die Herzöge nun erfolgreich. Der Minuspunkt aus der Wertung wird gestrichen, die Niederlage annulliert und die Begegnung am 2. April wiederholt.

Entscheidung über Klassenerhalt erst am 2. April?

Damit haben die Niedersachsen, die punktgleich mit der TSG sind, noch drei Partien auszutragen, während für Bergedorf am kommenden Sonnabend das letzte Saisonspiel beim Spitzenteam Aschersleben Tigers ansteht. Eine fast unlösbare Aufgabe für die Stargazers, die nun hoffen müssen, dass Wolfenbüttel dreimal verliert. Denn in diesem Fall würden die Stargazers wieder vor die Herzöge rücken, weil sie den direkten Vergleich mit ihnen gewonnen haben. Theoretisch könnten sogar noch der Tabellenvorletzte TuS Bramsche (beim VfL Stade) sowie Schlusslicht Rot-Weiß Cuxhaven, das noch zweimal gegen den ASC Göttingen antritt, mit Siegen am Fock-Team vorbeiziehen.

Diese Szenarien sind in Anbetracht ihrer starken Gegner aber eher unwahrscheinlich. Vieles deutet darauf hin, dass die TSG Bergedorf Stargazers erst am 2. April wissen, in welcher Liga sie in der kommenden Serie auf Korbjagd gehen werden.

TSG-Punkte gegen Neustadt: Matej Jelovcic (29), Aleksandar Postic (20), Lars Fock (12), Nick Rupprecht (5), Manasseh Amoah (3), Davis Charmlash (2).
TSG-Punkte gegen Westerstede
: Jelovcic (44), Postic (21), L. Fock (16), Amoah (5), Stefan Röhrl (2), Malte Steffens (1).