Bergedorf. Diskuswerfer Mika Sosna verpasst bei der Deutschen Jugendmeisterschaft das Treppchen. Der Athlet der TSG Bergedorf wird Vierter.
Die richtige Technik ist im Diskuswerfen das A und O. Mika Sosna hat seine in diesem Jahr umgestellt. Verkürzt ausgedrückt geht er – so zumindest die Theorie – mit einer aufrechten Körperhaltung in die Drehung. Auf diese Weise verbesserte, nein pulverisierte der Leichtathlet der TSG Bergedorf seine persönliche Bestweite um fast neun Meter auf 64,05 Meter.
Damit zählte er bei den Deutschen U-18-Meisterschaften in Heilbronn zum heißen Kreis der Titelanwärter. Zumindest eine Medaille hatte der 17-Jährige, der auf der Uhlenhorst wohnt, fest eingeplant. Schließlich war er mit der zweitbesten Meldeweite nach Baden-Württemberg gereist. Doch es kam alles ganz anders.
Mika Sosna belegt den vierten Platz
Am Ende musste Sosna mit enttäuschenden 58,31 Metern mit der Blechmedaille – wie der undankbare vierte Platz genannt wird – vorliebnehmen. Grund war die liebe Technik. „Es ist blöd gelaufen. Körperlich war ich in Topform, doch bei der Drehung bin ich wieder wie früher zu klein geworden. Dann fliegt der Diskus zu hoch. Am Ende wollte ich zu viel“, sagte Sosna, dessen drei letzte Versuche ungültig waren.
Ärgerlich für den TSG-Athleten war zudem die in diesem Jahr viel stärkere Konkurrenz. Während im Vorjahr schon 58,55 Meter zu Gold reichten, schleuderte Steven Richter (LV 90 Erzgebirge) die 1,5 Kilo-Scheibe diesmal 64,56 Meter weit. Auch der Zweite (Tizian Lauria, LG Filder) und der Dritte (Marius Karges, Frankfurt) warfen mindestens 61,50 Meter. „Es ist der stärkste Jahrgang, den Deutschland je hatte“, betont Sosna, der in der Welt-Jahresbestenliste hinter Heilbronn-Sieger Richter und einem Schweden auf Rang drei liegt.
Sosna blickt zuversichtlich in das Jahr 2021
Die erste Enttäuschung hat Sosna, der von Juri Minor, einem ehemaligen Zehnkampf-Meister der UdSSR, trainiert wird, schnell abgelegt. Und er blickt bereits zuversichtlich dem Jahr 2021 entgegen. Dann wechselt Sosna in die Altersklasse U20 und zu einem um 250 Gramm schwereren Sportgerät. Ein Vorteil für Sosna, denn, wie sagt sein Trainer doch so schön: „Mika mag mehr große Diskus.“
Mit diesem hat Sosna bereits die geforderte Norm für die U-20-EM in Tallinn (Estland) um 77 Zentimeter überboten, muss sich jedoch trotzdem erst noch bei einem Ausscheidungswettkampf für die Europameisterschaft qualifizieren. Unabhängig davon bedeuten seine im Juli in Bargteheide geworfenen 56,77 Meter Hamburger U-20-Rekord.
Eine Altersklasse tiefer, bei den U-18-Jährigen, hält er sogar zwei Bestleistungen. Einmal im Diskuswerfen mit jenen 64,05 Meter sowie im Kugelstoßen. Letzteren Rekord steigerte er in Heilbronn noch einmal um 63 Zentimeter auf 17,91 Meter. Mit dieser Leistung belegte er in dem Wettkampf, bei dem er nur „zum Spaß“ (Sosna) mitgemacht hatte, den sechsten Platz. Gold gewann erneut Richter (20,55 Meter).
Bei den U18-Landesmeisterschaften von Hamburg und Schleswig-Holstein in der Jahnkampfbahn gewann Glenn Kochmann (TSG Bergedorf) den 1500-Meter-Lauf in 4:20,57 Minuten. Großes Pech hatte seine Vereinskollegin Elisa Marie Unger. Nach ihrem 1500-Meter-Lauf lag sie gleichauf mit Maxine Stüben vom SC Poppenbüttel. Am Ende musste das Foto-Finish entscheiden. Und das zeigte, dass Stüben in 4:56,06 Minuten die Winzigkeit von zwei Hundertstelsekunden schneller war.