Dassendorf. Strandkorb und Zigarre sind seine Markenzeichen. Michael Funk, Spitzname „Kobra“, ist der Mann hinter dem Erfolg bei der TuS Dassendorf.

Ohne ihn wäre die TuS Dassendorf maximal in der Kreisliga, sagt nicht nur Trainer Jan Schönteich. Die große Leidenschaft von Michael Funk (43), dem Macher des Dorfclubs, der als Aufsteiger die Oberliga „rockt“ (seit 544 Tagen in Punktspielen unbesiegt), ist der Fußball. Wir haben mit dem vierfachen Familienvater und Unternehmer (DFO Immobilien) über seinen Verein gesprochen.

Herr Funk, wie fühlt es sich an, Mäzen einer Übermannschaft zu sein?

Michael Funk: Vor allem teuer. Je erfolgreicher wir sind, desto mehr Erfolgsprämien sind fällig. Aber deswegen jammern? Nein! Es ist ein schönes Gefühl. Kann man sich dran gewöhnen. Es ist ein bisschen wie Bayern München.

Wie groß ist eigentlich ihr Anteil am Erfolg?

Gering. Ich bin fast nie beim Training, komme direkt zu den Spielen. Ich will gar nicht im Vordergrund stehen. Ich genieße es, dass ich wenige Interviews geben muss und mich kaum jemand kennt. Auswärts mische ich mich gern unter die anderen Fans und amüsiere mich über die Summen, die wir angeblich zahlen würden.

Es heißt, ihr finanzielles Engagement sei für Oberliga-Verhältnisse enorm.

Das ist Quatsch. Ich kann ihnen versichern: Unser Etat liegt deutlich unter 150 000 Euro. Mein persönlicher Beitrag ist, das Geld zu besorgen. Das meiste kommt über meine Geschäftsbeziehungen.

Den amtierenden Oberliga-Meister FC Elmshorn nahmen zuletzt Steuerprüfer unter die Lupe. Droht das auch der TuS?

Seit der Wunder-Ära haben wir jedes Jahr eine Steuerprüfung. Das sollte bei jedem Oberligisten gemacht werden. Bei uns läuft alles über das Finanzamt.

Warum engagieren sie sich überhaupt für den Verein?

Andere Leute spielen Golf. Meine Leidenschaft ist Fußball in Dassendorf. Solche „Verrückte“ gibt es überall. Ich habe vielleicht nur mehr Möglichkeiten. Für einen anderen Verein würde ich es aber nie machen. Hier bin ich Mitglied seit der E-Jugend und seit 1990 im Sponsorenkreis.

Was kann nach der Meisterschaft noch kommen?

Dann geht’s wieder von vorn los. Es wird schwer, ähnlich erfolgreich zu spielen.

Träumen sie gar nicht von der Regionalliga?

Die Oberliga ist unsere Traum-Liga. Warum sollten wir in die Regionalliga? Um gegen wen zu spielen? Wer aus Dassendorf will schon nach Wilhelmshaven fahren. Wir gehören da hin, wo wir sind. Wir sind nicht Hoffenheim.

Doch wie motiviert man dann eine Mannschaft, die so erfolgreich spielt?

Man muss neue Anreize setzen. Einer ist, den Pokal zu gewinnen. Das muss das Ziel sein.

(Das gelang bisher erst einmal: Im Jahr 2000 durch einen 5:1-Finalsieg gegen den SV Börnsen, die Red.).