Hamburg. Wettkampfgruppen von zwei Freiwilligen Feuerwehren haben sich für die Feuerwehr-Olympiade qualifiziert. Das sind die Disziplinen.

Die Wettkampfgruppen der Freiwilligen Feuerwehren Spadenland und Moorwerder kämpfen in der kommenden Woche um nichts geringeres als den Weltmeistertitel. In Mühlhausen in Thüringen haben sich beide Mannschaften an Pfingsten für die Feuerwehrwettkämpfe des CTIF (internationaler Verband der Feuerwehren) qualifiziert.

Die werden seit 1961 alle vier Jahre an verschiedenen Orten durchgeführt und auch als Feuerwehr-Olympiade bezeichnet. Es ist international der höchste Wettbewerb für Feuerwehrleute und wird dieses Jahr vom 17. bis 24. Juli im slowenischen Celje ausgetragen.

Hamburg schickt erstmals Teilnehmer zu Feuerwehr-Olympiade

„Wir hatten natürlich gehofft, uns zu qualifizieren, aber damit gerechnet hat wohl keiner“, sagt Tobias Heucke. Der 32-Jährige ist Gruppenführer der Spadenländer Wettkampfgruppe. Die hat bei der FF Spadenland bereits seit den 1960er-Jahren Tradition. Doch sich für die Olympiade zu qualifizieren, ist nun erstmals gelungen.

Sowieso ist es das erste Mal, das Hamburg Vertreter zu einer Feuerwehr-WM entsendet – und dann gleich zwei Teams. Denn neben der FF Spadenland hat auch die FF Moorwerder das Ticket gelöst. Im „Kuppelcup“, einer Extradisziplin, in der die Saugleitung so schnell wie möglich zusammengekuppelt werden muss, wurden die Kameraden von der Elbinsel Wilhelmsburg sogar deutscher Meister.

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Auf den Lorbeeren wurde sich in den vergangenen Wochen aber nicht ausgeruht, sondern fleißig trainiert. Dafür trafen sich die Teams aus den Marschlanden und aus Moorwerder, um sich gemeinsam auf den großen Wettkampf vorzubereiten. In voller Dienstkleidung mit schweren Stiefeln an den Füßen und Helm auf dem Kopf war das bei teilweise hochsommerlichen Temperaturen ein schweißtreibendes Unterfangen.

Neben einem Hindernis-Staffellauf wird Löschangriff aufgebaut

Beim traditionellen internationalen Feuerwehrwettbewerb müssen zwei Disziplinen absolviert werden: zum einen der Hindernis-Staffellauf. Er hat eine Länge von 400 ­Metern und ist in acht gleiche Teilstrecken unterteilt. Jeweils nach 50 Metern übergibt ein Läufer ein Strahlrohr als Staffelstab an den nächsten Läufer. Im dritten Bahnabschnitt steht ein sechs Meter langer und 60 ­Zentimeter hoher Schwebebalken. Im siebten Abschnitt steht eine 150 Zentimeter hohe Hinderniswand. Im achten Abschnitt befindet sich ein acht Meter langes Rohr, durch das der Kamerad kriechen muss.

Besonders prestigeträchtig ist aber die zweite Disziplin: Dabei geht es darum, in möglichst kurzer Zeit einen simulierten Löschangriff durchzuführen. Neun Kameraden stehen dann bereit und warten nur darauf, bis der Einsatzbefehl erklingt. Um zu wissen, wie der sich in Slowenien anhören wird, haben die Kameraden in den vergangenen Wochen bereits mit einer Ansage in Landessprache trainiert.

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Nachdem der Einsatzbefehl ge­geben ist, muss die Mannschaft eine Schlauchleitung von der Wasser­entnahmestelle bis zu zwei C-Strahlrohren aufbauen. Die Mannschaft teilt sich in verschiedene Trupps: Während Schlauch- und Wassertrupp die Saugschläuche kuppeln und an die Pumpe anschließen, rollt der Angriffstrupp zwei B-Schläuche über eine Länge von 40 Metern aus. Sie werden an einen Verteiler und daran wiederum zwei C-Schläuche angeschlossen. Auch Leinen, Schlauchbinden und -halter müssen fachgerecht eingebunden werden. Dabei wird neben der Zeit auch die Durchführung bewertet.

Die stärkste Konkurrenz kommt aus Österreich

Vor dem Start des Wettkampfs hat jedes Team 500 Punkte auf dem Konto. Pro Sekunde, die sie pro Disziplin benötigen, wird ein Punkt abgezogen. „Etwa 400 Punkte zu erreichen ist unser Ziel“, sagt Tobias Heucke, wobei ein Abzug von 40 für den Löschangriff und 60 für den Staffellauf gerechnet werden. Qualifiziert haben sie sich mit 397 Punkten und erreichten damit nur einen Punkt weniger als Moorwerder.

Mehr als 3000 Feuerwehrleute aus 20 Ländern kommen bei der Feuerwehr-Olympiade zusammen. Die stärkste Konkurrenz kommt dabei aus Österreich. „Die sind so schnell, dass wir nicht wissen, wo sie die Sekunden noch immer rausholen“, sagt Tobias Schulenburg, Organisator der Wettkampfgruppe aus Moorwerder.

Insgesamt 15 Mann aus Spadenland und 12 aus Moorwerder reisen nach Slowenien. Auch einige Marschländer Frauen werden das gut 1200 Kilometer weit entfernte Ziel mitansteuern, um dort ihre Partner kräftig anzufeuern. Insgesamt eine Woche verbringen die Mannschaften in Slowenien, wobei noch Zeit zum Trainieren und die große Eröffnungsfeier bleibt. Am Freitag, 22. Juli, wird es dann ernst: „Dann wird sich zeigen, ob wir die eine Chance die wir haben, nutzen können“, sagt Tobias Heucke.