Hamburg. Saison bei den Ackerperlen beginnt am 2. April. Die setzen jetzt auf Permakultur. Wie das funktioniert.

Ein Zaun ist geflochten, ein Teich ausgehoben, und in dem Folientunnel reifen bereits Salate und Kräuter heran: Die Ackerperlen sind bereit für die neue Saison. Die startet am Sonnabend, 2. April, und ist mit ein paar Neuerungen verbunden. „Wir freuen uns auf die neuen Herausforderungen, die vor uns liegen, denn hinter uns liegt eine schwere Zeit“, sagt Petra Schild.

Fast zwei Jahre Corona haben Spuren auf dem kleinen Biohof in Spadenland hinterlassen und Veränderungen bewirkt. „Es sind Dinge zu Ende gegangen, und auch personell haben wir uns neu aufgestellt. Aber wie das mit Krisen so ist, eröffnen sich dadurch auch immer Chancen. Es kommt darauf an, sie zu erkennen“, sagt Petra Schild, die sich dazu entschieden hat, die Gärtnerei zukünftig nach den Prinzipien der Permakultur zu betreiben. „Damit lassen wir einen lang gehegten Traum in Erfüllung gehen“, sagt die 49-Jährige.

Strukturen, Muste und Formen in der Natur erkennen

Bei der Permakultur gehe es darum, Strukturen, Muster und Formen in der Natur zu erkennen, zu verstehen und bei der Planung mit zu berücksichtigen, erklärt Petra Schild. Es sei wichtig, zu trockene, zu feuchte, zu windige, zu schattige oder zu sonnige Bereiche zu vermeiden: „Dort werden unsere Pflanzen nicht mit genug Nährstoffen versorg, und unser Ertrag fällt nicht so optimal aus, wie er es könnte“, sagt Petra Schild.

Dem soll entgegengewirkt werden, indem die mit knapp 3000 Quadratmetern verhältnismäßig kleine Ackerfläche umstrukturiert wird: durch Sonnenfallen, Windbremsen wie den geflochtenen Zaun oder die Lenkung und Speicherung von Wasser, wofür der Teich angelegt worden ist. „So lassen sich Kleinklimazonen schaffen, die das Wachstum unserer Pflanzen unterstützen“, ist Petra Schild überzeugt. Außerdem sollen die Pflanzen durch die passenden Nachbarn unterstützt werden. Mais, Kürbis und Bohne seien die wohl bekannteste Pflanzenfamilie, so Petra Schild. „Der Mais ist mit seinem Stängel die Rankhilfe für die Bohne, der Kürbis hält mit seinen Blättern den Boden feucht, und die Bohne versorgt alle mit genügend Stickstoff. Einfach eine perfekte Kombination “, erklärt die Ackerperle. Solche „Pflanzenfamilien“ soll es in Zukunft zuhauf in der Spadenländer Gärtnerei geben.

Wildkräuterberaterin bietet Spaziergänge an

Unterstützung bekommt die 49-Jährige dabei von Denise Holtkamp, die „seit 2020 zur tragenden Säule geworden ist“, betont Petra Schild. Neu im Team der Ackerperlen ist auch Andrea Porps. Die studierte Landwirtin und Wildkräuterberaterin aus Fünfhausen wird künftig die Wildpflanzenspaziergänge anleiten. Sie lädt das erste Mal für Sonnabend, 2. April, auf einen Spaziergang ein. Los geht es um 13.30 Uhr vom Hof (In der Weide 56). In eineinhalb Stunden berichtet Andrea Porps Wissenswertes über die Pflanzen am Wegesrand.

Sonnabends ist der Hof nun wieder von 15 bis 18 Uhr geöffnet, gibt es in der Zeit Gemüse, Kaffee, Tee und selbst gebackenen Kuchen sowie Sitzplätze im lauschigen Garten. Dazu gibt es auch ein paar Tiere zu entdecken wie die Thüringer Bergziegen oder die 13 Hühner des Hofes. Petra Schild: „Wir freuen uns, dass es wieder losgeht.“