Moorfleet. Die Stadt Hamburg kauft Häuser am Moorfleeter Deich und lässt sie abreißen. Dadurch keimen Spekulationen im Dorf auf.
Entlang des Moorfleeter Deiches hat die Stadt Hamburg in den vergangenen zehn Jahren bei drei Gebäuden ihr Vorverkaufsrecht genutzt und die Gebäude in den Besitz der Stadt gebracht. Da sie sich im Deichgrund des Moorfleeter Deiches befinden und somit eine Gefährdung für den Hochwasserschutz der Moorfleeter Wanne darstellen, sollen sie abgerissen werden, stellt David Kappenberg, Sprecher der Umweltbehörde (Bukea) dar. Bereits aus dem Straßenbild verschwunden ist mittlerweile das Gebäude am Moorfleeter Deich 105, das die Stadt im Jahr 2020 gekauft hatte. Die Planung und Umsetzung des Abrisses erfordere gewöhnlich etwa ein bis eineinhalb Jahre, erläutert David Kappenberg.
Der Hochwasserschutz in Hamburg soll gestärkt werden
Bewohnerinnen und Bewohner von Moorfleet hatten den Abriss des Hauses kritisiert, da in Zeiten von Wohnungsnot in Hamburg so unnötig Wohnraum vernichtet werde. Zudem kritisierten die Anwohner, dass durch das Vorgehen der Stadt erneut Spekulationen im Stadtteil zur Zukunft der Moorfleeter Wanne aufkeimen. Dort fürchteten die Moorfleeter jahrzehntelang eine gewerbliche Bebauung. Doch nachdem sich der Naturschutzbund (Nabu) mit der Stadt vor drei Jahren auf den „Vertrag für Hamburgs Stadtgrün“ einigte, ist auf dem Areal zwischen Andreas-Meyer-Straße und Moorfleeter Deich keine großflächige Bebauung mehr erlaubt.
Nun besteht die Sorge, dass der Abriss der Häuser dazu dienen soll, die Moorfleeter Wanne als Wasserausgleichsfläche vorzubereiten und letztlich zu fluten. „Derartige Überlegungen werden nicht angestellt“, teilt David Kappenberg auf Nachfrage mit. Das Konzept zum Umgang mit den Sekundärdeichen diene der Stärkung des Hochwasserschutzes, damit werde auch die Moorfleeter Wanne vor Überflutungen geschützt, erläutert der Bukea-Sprecher. „Überlegungen einer gezielte Überflutung der Moorfleeter Wanne stehen im Widerspruch dazu“, betont Kappenberg.