Hamburg. Als Hobbykapitän muss man im Holzhafen die Uhr im Blick behalten. Das Zeitfenster, in oder aus dem Hafen zu kommen, ist klein.
Wenn es nach der Bergedorfer Koalition aus FDP, Grünen und SPD geht, soll der Holzhafen bald wieder mehr Wasser führen. Mehrheitlich brachten sie in der jüngsten Bezirksversammlung ihren Antrag auf den Weg. Damit wird das Bergedorfer Bezirksamt dazu aufgefordert, sich bei der Hamburg Port Authority (HPA) dafür einzusetzen, dass im Holzhafen eine Fahrrinne geschaffen wird, die eine dauerhafte Erreichbarkeit des Sportboothafens ermöglicht.
Holzhafen: Wasser läuft nur an wenigen Stunden am Tag hoch genug auf
Schon jetzt gebe es nur noch wenige Stunden am Tag, an denen das Wasser in dem Areal zwischen Moorfleeter Deich, Holzhafenufer und Kaltehofe Hauptdeich hoch genug aufläuft, um es mit einem Boot befahren zu können. „In absehbarer Zeit wird das gar nicht mehr möglich sein“, sagte Stephan Meyns, Vize-Fraktionsvorsitzender der FDP in der Bezirksversammlung und bezieht sich dabei auf die zunehmende Verschlickung des Holzhafens.
Um seine Attraktivität zu erhöhen und Wassersport dort auch künftig zu ermöglichen, sei eine dauerhafte Befahrbarkeit und Erreichbarkeit des Holzhafens erforderlich. Die Schaffung einer Fahrrinne sowie eine fortlaufende Unterhaltung des Fahrwassers hält die Koalition für zwingend erforderlich.
Neben der „blauen Variante“ gibt es noch die „grüne Variante“
Für die CDU kommt dieser Antrag allerdings verfrüht. Schließlich würde damit den Ergebnissen der Stadtwerkstatt Moorfleet vorgegriffen, die im vergangenen Jahr wegen der Pandemie noch nicht abgeschlossen werden konnte. Neben der „blauen Variante“, für dessen Realisierung ebenfalls ein Ausbaggern des Sportboothafens notwendig wäre, wurde aber alternativ auch eine „grüne Variante“ vorgestellt. Diese würde eine Verlagerung der Steganlagen an die Nordspitze des Holzhafens vorsehen, sodass der hintere Teil des Areals nicht ausgebaggert werden müsste.
Die Christdemokraten brachten einen Änderungsantrag ein, um zunächst einen Abschluss der Stadtwerkstatt zu organisieren und erst im Nachgang ein mögliches Ausbaggern voranzutreiben. Dieser fand jedoch keine Mehrheit.
Dem Regionalausschuss soll nun im Herbst von den Gesprächen mit der HPA berichtet werden.