Moorfleet. Strickkunst erfreut seit Jahren Rad- und Spaziergänger am Moorfleeter Deich. Der Trend aus den USA macht auch vor Corona nicht Halt.
Wechselnde Strickkunstwerke sind seit Jahren am Moorfleeter Deich zu finden. In der Vergangenheit wuchsen dort grün-violette Pilze aus Wolle an einem Baum, blickte eine Verkehrsschildgiraffe auf die Deichstraße, kletterte ein Waschbär einen Baum hoch – beschienen von einer gestrickten, orangefarbenen Sonne.
Nun sind die Tiere verschwunden, nimmt ein neues Kunstwerk aus Wolle den Raum für sich allein ein – ein beigefarbener Ball mit etlichen rötlichen Dornen.
Coronavirus gestrickt: Originell oder nervig?
Bei genauerem Hinsehen ist klar: Das Virus Sars-CoV-2 hat auch in die Welt des „Urban Knitting“ (Straßenstrickkunst) Einzug gehalten. Viele Rad- und Autofahrer dürften es originell finden, andere werden sich vermutlich sehnsüchtig an Waschbär & Co. erinnern.
Urban Knitting, auch Guerilla Knitting, Yarn bombing oder gestricktes Graffiti, ist eine Form der Streetart (Straßenkunst), bei der Gegenstände im öffentlichen Raum durch Stricken verändert werden. Dies kann vom Anbringen von gestrickten Accessoires bis zum Einstricken ganzer Stadtmöbel reichen. Die „Knittings“ (englisch: Strickwaren) können lediglich der Verschönerung dienen oder auch eine symbolische Bedeutung haben, wobei häufig feministische oder politische Aussagen eine Rolle spielen.