Bergedorf. „Alles andere als inklusiv“: Clippo-Neubau in Boberg soll zwei Etagen haben, aber keinen Aufzug. Das sind die Gründe.

Die Planungen für das neue Clippo in Boberg werden konkreter: Schon Anfang September waren dem Jugendrat des Jugendzentrums Baupläne für ein zweistöckiges Gebäude vorgelegt worden. Die Jugendlichen hatten sich eigentlich einen Grundriss in L-Form gewünscht. Nun hat der Jugendrat einen Kompromissplan vorgelegt, der sich an dem zweistöckigen Modell orientiert, und diesen im Jugendhilfeausschuss vorgestellt.

Dass das neue Clippo mit zwei Stockwerken gebaut wird, ist laut Bezirksamt unumgänglich. Da das alte Haus bereits zweistöckig war, sei es schlichtweg kostengünstiger, auf diesem Fundament aufzubauen. Doch in einem zweigeschossigen Haus leidet die Barrierefreiheit, denn ein Aufzug wird fehlen. Dieser ist laut Bezirksamt vorerst nicht realisierbar – aus Kostengründen.

Neuer Jugendtreff: Jugendliche wollen „Luftraum“

Dass ein Bauprojekt im Jahre 2022 ohne Berücksichtigung der Barrierefreiheit geplant wird, ärgerte die Ausschusspolitiker. Einen Aufzug im Jahre 2022 nicht einzuplanen, sei alles andere als inklusiv, kritisierten sie.

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Um trotzdem ein Gemeinschaftsgefühl im Haus zu schaffen, wünschen sich die Jugendlichen einen „Luftraum“: Dabei soll es sich um eine Art Galerie handeln, mit der die obere Etage eingesehen werden kann. Sie trägt dazu bei, dass das Obergeschoss nicht komplett vom unteren getrennt wird. Dies sei auch wichtig für die Betreuer.

Lässt sich der Wunsch der Jugendlichen realisieren?

„Wir wollen, dass sich jeder willkommen fühlt. Deswegen möchten wir unseren Eingangsbereich auch sehr offen gestalten. Dadurch können die Kinder- und Jugendlichen schon beim Eintreten sehen, wer gerade da ist“ sagte Arian Sundiry, Mitglied des Jugendrats.

Wie und ob dieser Kompromissplan der Jugendlichen umgesetzt werden kann, das überprüft die Verwaltung bis zur nächsten Sitzung am 5. Oktober. Die Zeit drängt: Der Bauauftrag soll dieses Jahr noch raus.