Nettelnburg. SPD-Bürgerschaftsabgeordneter übergibt lebensrettendes Gerät. Was das mit dem Starkregen im Mai 2018 zu tun hat.
Die Freiwillige Feuerwehr Nettelnburg bekommt eine Defibrillator. Das hängt unmittelbar mit dem Starkregen im Mai 2018 zusammen. Der Reihe nach:
Unterspülte Straßen, überschwemmte Kreuzungen, abgesackte Häuser – das waren die Bilder nach dem Jahrhundertregen an Himmelfahrt 2018. Am 10. Mai jährt sich die Katastrophe zum vierten Mal und mit ihr auch der Todestag eines Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Nettelnburg. Der damals erst 50-Jährige stand Nachbarn nahe seinem Wohnhaus zur Seite. Und das, obwohl er gar nicht mit seinen Kameraden im Dienst war.
Feuerwehr Hamburg: Kamerad war nicht mehr zu retten
Als er sich zu Hause erholen wollte, erlitt der dreifache Familienvater, der sein halbes Leben in der FF Nettelnburg aktiv war, einen Herzinfarkt. Auch von seinen alarmierten Kollegen konnte er nicht wiederbelebt werden. Ein Defibrillator gehörte damals nicht zur Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehr Nettelnburg. Mit einem solchen Gerät hätte man ihn vielleicht retten können. Der Apparat kann das Herz mit wenigen Stromstößen reanimieren.
Das ist ab sofort anders: SPD-Bürgerschaftsabgeordneter Alexander Mohrenberg hat dafür gesorgt, dass die FF Nettelnburg einen mobilen Defibrillator anschaffen konnte. Jetzt kam er auf die Wache an der Klaus-Schaumann-Straße, um das Gerät gemeinsam mit der Nettelnburger SPD--Vorsitzenden Petra Petersen-Griem zu übergeben.
Geld kommt aus Glücksspiel-Trinkgeld
Für den Förderverein der Wehr hatte Mohrenberg 1500 Euro aus den Hamburger Tronc-Mitteln organisiert. Das ist Geld für gemeinnützige Zwecke, das über das steuerpflichtige Trinkgeld aus Spielbanken der Stadt, dem sogenannten Tronc, generiert wird.
„Ich hoffe zwar, dass dieser Defibrillator nie eingesetzt werden muss – aber wenn es doch wieder einen Notfall gibt, dann kann jetzt gehandelt und Leben gerettet werden“, so der 27 Jahre alte Abgeordnete.
Alle Gewässer traten über die Ufer
Am Nachmittag des 10. Mai 2018 war binnen 90 Minuten so viel Regen gefallen wie sonst in einem ganzen Monat. Alle Gewässer in Lohbrügge, Nettelnburg, Boberg und und umliegenden Orten traten über die Ufer. Mehr als 1700 Hilfskräfte von Feuerwehr, Polizei und THW waren an dem Tag im Einsatz.
Für Alexander Mohrenberg ist es „eine Frage des Respekts vor dem Engagement der Feuerwehren“, sich für die Anschaffung des Defibrillators eingesetzt zu haben.