Fünfhausen. Storchenvater Jürgen Pelch übergibt Urkunde an die 1b der Grundschule Fünfhausen-Warwisch. Was sich Lehrerin und Nabu davon erhoffen.
In dem Nest von Storch „Jan“ und seiner Partnerin am Durchdeich gibt es in diesem Jahr zweifachen Nachwuchs. Noch sind die Küken zu klein, um ihre Schnäbel über den Rand des Nestes zu strecken. Doch wenn es mit der Aufzucht klappt, wird der Nachwuchs schon in einigen Wochen die Größe der Elterntiere erreicht haben. Das Aufwachsen der Küken werden in diesem Jahr einige Erstklässlerinnen und Erstklässler der Grundschule Fünfhausen-Warwisch ganz genau verfolgen. Denn die Klasse 1b hat die Patenschaft für das Storchenpaar übernommen.
Storchenvater Jürgen Pelch aus Kirchwerder übergab den Kindern und ihren Lehrerinnen nun im Namen vom Nabu Hamburg eine Patenschaftsurkunde. „Wir freuen uns, dass die Klasse sich gemeinsam mit dem Nabu für den Storchenschutz einsetzt“, sagt Jürgen Pelch.
Grundschüler sollen Störche und andere Tiere ihrer näheren Umgebung schützen
Und dafür haben die Mädchen und Jungen vom Storchenvater bereits einiges über seine Schützlinge gelernt: Dass sie Frösche und Insekten fressen, ganz lange in der Luft gleiten können und zum Überwintern über die Türkei nach Afrika oder auch nach Spanien fliegen, weiß die siebenjährige Charlotte zu berichten. „Mit ihrem spitzen Schnabel piksen sie ihre Beute wie mit einem Dolch auf“, ergänzt der gleichaltrige Max, der sich ebenso gemerkt hat, dass sich Störche durch Klappern unterhalten.
Durch Grundschüler Milan, der im Winter beim Renovieren des Storchennestes geholfen und so das Thema Störche in ihre Klasse gebracht hatte, sei die Idee zur Storchen-Patenschaft entstanden, berichtet Klassenlehrerin Franziska Lohr. „Das fand ich sofort toll. Denn nur, wenn die Kinde die Tiere ihrer näheren Umgebung kennenlernen, können sie sie auch schützen.“ Die Störche sollen die Kinder in den kommenden Schuljahren begleiten. Und selbstverständlich sind in den kommenden Wochen weitere Besuche beim Nest geplant.
Gunda und Heinz Schwenn verfolgen ihren „Jan“ im Internet
Storch „Jan“ ist einer der Vögel, der vom Nabu in den vergangenen Jahren besendert worden ist. So konnten seine „Gastgeber“, Gunda und Heinz Schween, seinen Flug gen Süden und vor allem auch seine Rückkehr nach Fünfhausen im Internet verfolgen. „Das ist total schön zu beobachten“, schwärmt die 79-Jährige, die im Winter jeden zweiten Tag geguckt habe, wo „Jan“ sich gerade befindet.
Daher konnte sie Mitte März auch genau abschätzen, dass seine Ankunft kurz bevorsteht und machte es sich an einem Sonntagnachmittag mit einem guten Buch in ihrem Wintergarten gemütlich. Von dort hat sie beste Sicht auf das Nest, das seit mindestens 20 Jahren in ihrem Garten steht – seit gut zehn Jahren wird dort erfolgreich gebrütet. Doch in diesem Jahr verpasste Gunda Schween seine Ankunft um Minuten. Denn als „Jan“ auf dem Nest landete, da hatte die Seniorin kurz mal ihren Beobachtungsplatz verlassen, um den Geschirrspüler auszuräumen.
Vorzeichen für ein gutes Storchenjahr
Nun ist die Freude aber groß, dass zwei Küken geschlüpft sind. Schließlich mussten die Schweens im vergangenen Jahr auf Nachwuchs im Garten verzichten, nachdem es auf dem Nest heftige Revierkämpfe gegeben hatte und drei angebrütete Eier dabei aus dem Nest flogen.
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In diesem Jahr ist Storchenvater Jürgen Pelch guter Dinge, dass es ein gutes Storchenjahr werden kann: Insgesamt hätten sich in Hamburg 30 Brutpaare zusammengefunden, davon 27 Paare in den Vier- und Marschlanden. Die Kälteperiode hätten die Vögel gut überstanden, resümiert Pelch.
Das lasse ihn hoffen, dass es in diesem Jahr ein besseres Brutergebnis als im vergangenen Jahr geben könnte: 2022 hatten 30 Brutpaare 61 Küken großgezogen und damit 16 Jungtiere weniger als im Jahr zuvor. Vor allem die Trockenheit hatte den Vögel zu schaffen gemacht. Die Elterntiere fanden nicht genug Futter, um den Nachwuchs aufzuziehen und warfen Küken aus dem Nest.