Kirchwerder. Das Gebäude der Kirchengemeinde St. Severini in Kirchwerder am Fersenweg 537 wird abgerissen. Was dort folgen soll.
Früher suchten Vierländer das Rotklinker-Haus am Fersenweg 537 auf, um ihren Durst zu stillen: „Hier war einst der Getränkehandel der Familie Parchmann“, berichtet Hans-Hermann Mauer. Daher sei das Gebäude im Volksmund auch als Parchmannhaus bekannt, weiß das Mitglied des Kirchengemeinderats von St. Severini. Seit den 2000er-Jahren ist das Haus im Besitz der Gemeinde Kirchwerder und seit etwa zehn Jahren ist das Gemeindebüro dort untergebracht. Nun allerdings heißt es Abschied nehmen vom Parchmannhaus: Im April wird das Gebäude abgerissen.
An der Adresse des Gemeindebüros soll sich aber auch künftig nichts ändern, denn an der Stelle wird ein Neubau errichtet. Darin wird es neben einem Büro auch Sozialräume inklusive Duschen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Verwaltung und des Friedhofs geben, erklärt Hans-Hermann Mauer. Künftig soll es auch die Möglichkeit geben, sich in einem Besprechungszimmer in Ruhe zurückziehen zu können. Schließlich sei der Bedarf an seelsorgerischen oder vertraulichen Gesprächen für Friedhofsbesucher oder trauernde Familien, bei Kummer oder anderen Nöten mit den Jahren größer geworden, weiß Martina Köther-Zeyn, die bereits seit mehr als 20 Jahren zum Team des Gemeindebüros gehört.
Neben Büro- und Verwaltungstrakt entstehen auch zwei Wohnungen
Am Dienstagnachmittag, 14. März, ist das Gemeindebüro von St. Severini in der Zeit von 16 bis 18 Uhr zum vorerst letzten Mal am Fersenweg 537 geöffnet. Ab Donnerstag, 16. März, beginnt der Umzug in den Konfisaal des Pastorats am Kirchenheerweg 6. Dort ist das Gemeindebüro dann ab Donnerstag, 23. März, geöffnet: Montag, Donnerstag und Freitag von 8 bis 12 Uhr und Dienstag von 16 bis 18 Uhr. Der Umzug ist gut vorbereitet, allein 250 Ordner des Archivs sind bereits in Kartons verpackt. Telefonnummer (040/723 02 02), Fax (040/79 31 91 67) und E-Mail-Adresse (buero@st-severini.de) bleiben gleich. „Falls es aber in der Zeit des Umzugs doch mal ruckelt und das Büro nicht wie gewohnt zu erreichen ist, bitten wir um Entschuldigung“, sagt Hans-Hermann Mauer.
Nach dem Abriss des Parchmannhauses im April geht die Kirchengemeinde von etwa einem Jahr Bauzeit für den Neubau aus, in dem neben Büro- und Sozialtrakt der Gemeinde auch zwei Wohnungen mit je 60 Quadratmetern zu finden sein werden. Sie würden sich ideal als Singlewohnungen eignen, meint Hans-Hermann Mauer, der bereits Anfragen von interessierten Mietern verzeichnet hat. Die Mieteinnahmen sollen zur Refinanzierung des Hauses beitragen, dessen Baukosten auf 1,3 Millionen Euro beziffert werden. Ebenso könnten freie Baurücklagen der Gemeinde, die aus dem Verkauf des Karkenlandes stammen, dafür genutzt werden, erklärt Hans-Hermann Mauer.
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Der Rotklinkerbau mit Spitzdach und braunen Fenstern soll sich optisch in die Nachbarschaft einfügen und werde von lokalen Handwerksbetrieben gebaut, betont KGR-Mitglied Mauer. Das habe auch beim Bauprojekt der Gemeinde am Lauweg super funktioniert: Das „Haus am See“ am Sandbrack ist mittlerweile so gut wie fertig. Nur die Außenanlagen und Parkplätze müssten noch hergerichtet werden, berichtet Hans-Hermann Mauer. Alle sieben Wohnungen sind bereits vermietet und sollen Mitte April bezogen werden, so Mauer. Trotz gestiegener Preise, gerade auch bei Baumaterialien im vergangenen Jahr, konnten die geplanten Baukosten von 2,2 Millionen Euro eingehalten werden, berichtet Hans-Hermann Mauer.