Hamburg. Hilfsbereitschaft und Nachfrage nach Blumen sind groß. CDU-Kampagne soll Städter zum Außer-Haus-Verkauf ins Landgebiet locken.

Gerade die kleineren Hamburger Gärtnereien, die ihre Blumen nicht an den Handelin Niedersachsen und Schleswig-Holstein verkaufen können, leiden unter dem Lockdown. Ihre eigentlichen Abnehmer – Floristen und Gartencenter der Hansestadt – müssen die Geschäfte geschlossen halten und können nur einen Bruchteil der üblichen Mengen absetzen.

Deshalb plädieren die CDU-Politiker Bernd Capeletti und Dennis Gladiator dafür, dass die Städter einen Abstecher in die Vier- und Marschlande unternehmen, um sich dort mit frischen Frühlingsblühern einzudecken. Denn viele Blumengärtner bieten unter freiem Himmel Außer-Haus-Verkauf an.

Gute Nachricht vor Corona-Gipfel: Gärtnereien können finanzielle Hilfen erhalten

Die Politiker regen dazu an, im Landgebiet eine Radtour oder einen Spaziergang zu machen – und bei den durch die Corona-Krise benachteiligten Blumengärtnern einzukaufen. Auch einen Slogan haben sie sich ausgedacht: „Vier- und Marschlande blüht auf“.

Gladiator, parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Bürgerschaftsfraktion hatte am Dienstagabend dann noch eine gute Nachricht für die Gärtner parat: Sie sollen nun – wie auch Einzelhändler und Gastronomen – von der Überbrückungshilfe des Bundes profitieren. Bisher gab es lediglich Entschädigungen für Saisonware wie Adventskränze, die nicht verkauft werden konnten.

Die Regeln für den Außer-Haus-Verkauf sind streng

Die Regeln für den noch anhaltenden Außer-Haus-Verkauf sind seit der Verschärfung des Lockdowns streng: Die Kunden müssen telefonisch oder im Internet bestellen, dürfen die Blumen vor Ort nur abholen. Bezahlt werden muss kontaktlos, also mit Karte oder passendem Bargeld.

Das Team der Gärtnerei Wilfried Harden (Kirchwerder Elbdeich 256) präsentiert Blumen hinter dem Hoftor, „denn die Leute wollen sehen, was sie kaufen“, sagt Mitarbeiterin Sabrina Meyer-Ehlers. Bestellungen werden unter Telefon 040/ 723 05 52 oder übers Internet wilfried-harden.de entgegengenommen.

Paradox: Hamburger kaufen in Niedersachsen Hamburger Blumen

Die Gärtnerei verkauft ihre Blumen auch auf dem Großmarkt. „Dort läuft das Geschäft super, vor allem weil Hamburger Blumen bei Gartencentern und Floristen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein sehr gefragt sind“, sagt Meyer-Ehlers. Paradox: Die Hamburger Blumen werden in den Nachbarländern auch von Hamburgern gekauft.

Auch das frühlingshafte Wetter sei für das Geschäft der Gärtner günstig, betont Sabrina Meyer-Ehlers. „Außerdem sind Primeln knapp, denn viele Gärtner haben im Winter die Gewächshäuser nicht beheizt und die Blumen nicht vorgetrieben.“

Große Aktion: Gärtner mit Hofverkauf bitte melden

Diese Mischung sorge jetzt, wenige Tage nachdem Vierländer Gärtner Zehntausende Primeln entsorgen oder verschenken mussten, weil sie sich wegen des Lockdowns nicht verkaufen ließen für Spitzenumsätze, berichtet Sabrina Meyer-Ehlers. „Die Leute wollen jetzt die Primeln retten.“ In den vergangenen Jahren war die Primeln-Nachfrage noch gesunken.

In unserer Zeitung sollen jetzt alle Blumengärtner, die einen Hofverkauf anbieten, aufgelistet werden. Sie können sich bis Sonntag, 7. März, per E-Mail an vierlande@bergedorfer-zeitung.de melden. Anzugeben sind Name, Adresse, Telefonnummer, Öffnungszeiten und gegebenenfalls Infos zu besonderen Angeboten.