Hamburg. Ziviles Polizeifahrzeug verfolgt einen der Raser bis vor die Haustür: Er wollte mit seinem Mercedes einfach nur nach Hause fahren.
Dass gerade starker Feierabendverkehr war, scheint zwei Raser nicht beeindruckt zu haben – oder vielleicht sogar zusätzlich animiert: Um 17 Uhr rauschte am Donnerstag, 10. Oktober, auf der Bergedorfer Straße in Höhe des Unfallkrankenhauses Boberg plötzlich ein Mercedes an einem zivilen Einsatzfahrzeug der Polizei vorbei. Doch es war nicht der einzige Fahrer, der mit aberwitziger Geschwindigkeit Richtung Bergedorf raste. Denn Augenblicke später folgte ihm ein Smart.
Die Beamten nahmen die Verfolgung des Duos auf, das hinter dem Abzweig der Lohbrügger Landstraße sogar mehrfach in den Gegenverkehr lenkte, weil in seiner Fahrtrichtung zahllose Autos unterwegs waren. Nur vor dem Blitzer an der Krusestraße bremsten beide auf 50 km/h herunter, um anschließend wieder stark zu beschleunigen. Erst an der Kreuzung Bergedorfer Straße/Sander Damm kamen die Raser unfreiwillig zum Stehen. Hier staute sich der Verkehr, weil die Feuerwehr für einen Einsatz eine längere Rotphase der Ampel ausgelöst hatte.
Wegen Stau: Raser setzen ihr Autorennen über Fußweg und Zebrastreifen fort
Doch auch davon ließ sich das Duo nicht lange ausbremsen. Beide fuhren jetzt über den Fußweg und gaben dann auf dem Abbiegestreifen nach rechts in den Sander Damm rücksichtslos Gas. Die Polizisten beobachteten, dass sich mehrere Passanten vom dortigen Zebrastreifen gerade noch in Sicherheit bringen konnten.
Nun ging es weiter Richtung Süden, über die Kurt-A.-Körber-Chaussee hinweg und schließlich in den Weidenbaumsweg hinein. Wenige Meter weiter trennten sich die Raser: Der Mercedes bog nach rechts ab in das Wohngebiet Am Güterbahnhof, der Smart sauste weiter geradeaus. Die Polizisten entscheiden sich für den Mercedes – und stellten ihn Augenblicke später. Am Steuer saß ein 26-Jähriger. Er war einfach nur nach Hause gefahren.
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Sein Wagen und sein Führerschein wurden sichergestellt, eine Anzeige wegen illegalen Straßenrennens geschrieben. Das Gleiche blüht dem Fahrer des Smart, dessen Kennzeichen die Polizei zum Halter in Barmbek geführt hat. Er bekam noch am Abend Besuch der Ermittler. Noch ist aber unklar, wer bei dem illegalen Straßenrennen tatsächlich am Steuer gesessen hat.
Die Polizei sucht nach Zeugen. Vor allem die vielen Passanten, die an der Kreuzung Bergedorfer Straße/Sander Damm standen, könnten wichtige Hinweise geben. Sie werden gebeten, sich unter Telefon 040/428 65 67 89 bei der Kripo zu melden.