Hamburg. Nach der Neugestaltung der Straße herrscht Verwirrung um die geltende Vorfahrtsregel. Nun gibt es ein offizielles Statement.

Fahren oder anhalten? Diese Frage stellten sich Autofahrer in der Bergedorfer City zuletzt immer wieder. An der Kreuzung der Chrysanderstraße mit der Bergedorfer Schlossstraße und dem Reinbeker Weg galt jahrelang ganz einfach rechts vor links. Nachdem der Bezirk die Chrysanderstraße in diesem Abschnitt jedoch umgebaut hatte, schien der neue Straßenbelag für viele Verkehrsteilnehmer auf einen abgesenkten Bordstein hinzuweisen. Demnach müssten Autofahrer, die aus Richtung Mohnhof die Chrysanderstraße entlang fahren, eigentlich allen anderen Pkw an der Kreuzung Vorfahrt gewähren.

Weil der Bordstein um die Ecke gezogen ist, handelt es sich laut Polizei nicht um einen abgesenkten Bordstein im Sinne der Vorfahrtsregel.
Weil der Bordstein um die Ecke gezogen ist, handelt es sich laut Polizei nicht um einen abgesenkten Bordstein im Sinne der Vorfahrtsregel. © Bergedorfer Zeitung | Julian Willuhn

Jetzt hat sich die Hamburger Polizei auf Nachfrage der Bergedorfer Zeitung offiziell zur Verkehrssituation an dieser Stelle geäußert – die Antwort dürfte viele Bergedorfer überraschen. Tatsächlich gilt an dieser Stelle seit dem Ende der Bauarbeiten wieder wie gehabt rechts vor links. „Der Bordstein ist in diesem Bereich in die Einmündung reingezogen, sodass es sich nicht um einen abgesenkten Bordstein handelt“, erklärt ein Polizeisprecher.

Chrysanderstraße: An der Kreuzung gilt seit dem Ende der Bauarbeiten rechts vor links

Da diese Interpretation der Vorfahrtsituation jedoch offenbar erklärungsbedürftig ist, hat die Straßenverkehrsbehörde angeordnet, an der Bergedorfer Schlossstraße das Verkehrszeichen 102 aufzustellen, ein schwarzes Andreaskreuz auf weißem Dreieck mit rotem Rand. Dieses Schild warnt vor einer kommenden Kreuzung und macht den Autofahrern in der Bergedorfer Schlossstraße klar, dass sie den Fahrzeugen aus der Chrysanderstraße Vorfahrt gewähren müssen.

Wie der Bezirk Bergedorf am Donnerstag mitteilte, soll das Schild in der kommenden Woche aufgestellt werden, gemeinsam mit einem Schild, das am anderen Ende der Chrysanderstraße Autofahrer auf entgegenkommende Fahrräder aufmerksam macht. Diese dürfen die Chrysanderstraße nach dem Umbau nämlich auch entgegen der Einbahnstraße befahren.