Hamburg. Baustelle am Ende des Wohngebietes Am Güterbahnhof sorgt für zusätzlichen Lkw-Verkehr in engen Straßen. Was Bahn und Polizei sagen.

16 Jahre ist es her, da entstanden in Bergedorf auf dem Gelände des alten Güterbahnhofs 317 neue Wohnungen. Heute gibt es hier am Zollamtsbogen, an der Albert-Gebel-Straße und in der Straße Am Güterbahnhof auch Büros, Gewerbe, Läden und eine Seniorenanlage in den alten Frachthallen und Neubauten. Doch die Bahnvergangenheit bleibt spürbar: Das Gelände liegt nah an den Gleisen. Und seit Kurzem hat die Deutsche Bahn, die aktuell die Strecke Hamburg-Berlin saniert, deshalb am Ende des Wohngebietes eine Baustelle eingerichtet. Mit Folgen für die Anwohner.

Denn offenbar mussten sich mehrfach schwere Lastwagen durch das Wohngebiet quälen, das hauptsächlich kleine Straßen und eher wenige Parkplätze hat. Dabei soll es zu Problemen gekommen sein: In der Straße Am Güterbahnhof, vor den Hausnummern 8 und 8a, sei ein Schwerlasttransporter über Stunden steckengeblieben, berichtet der einstige Ideengeber des Wohngebietes, Rüdiger Gramkow. Die Polizei habe kommen und dort parkende Autos abschleppen müssen. Kein Einzelfall, betont der Investor.

Lkw-Verkehr durch die Straße Am Güterbahnhof durch Bahnbaustelle

Ladenbetreiber in den Hausnummern 8 und 8a hätten täglich „ein kostenloses Kinoprogramm“, wenn sich dort große Lkw an den rechts und links geparkten Autos vorbeiquälen, so Gramkow. Erst am Donnerstag (22. August) habe sich wieder ein etwa 20 Meter langer Lastwagen aus Süddeutschland, beladen mit Material, durch die Straße gequält. Ein anderer Lkw transportierte eine Maschine. Die großen Fahrzeuge müssten teils mit Hilfe durch die engen Straßen geführt werden. Dass die Lkw zur Deutschen Bahn gehören, kann Gramkow nur vermuten, denn am Ende der Albert-Gebel-Straße, wo die Bahn ihre Baustelle eingerichtet hat, gebe es ansonsten gar kein Gewerbe.

Die Deutsche Bahn weiß auf Anfrage von keinen Problemen. Eine Sprecherin bestätigt, dass auf dem hinteren Bahngelände eine sogenannte Baustelleneinrichtungsfläche, kurz BE, geschaffen wurde. „Dort wurden Container aufgestellt, die unter anderem den dort Arbeitenden als Aufenthaltsräume dienen sowie zur Lagerung witterungsempfindlicher Baustoffe genutzt werden.“ Nach der nun erfolgten Anlieferung sei „kein regelmäßiger Transport zur BE geplant“. Nennenswerte Behinderungen bei Einrichtung der BE habe es „nicht gegeben“.

Hier ist das Parken gegenüber den Hausnummern 8 und 8a (rechts im Bild) noch erlaubt. Aber wie lange noch?
Hier ist das Parken gegenüber den Hausnummern 8 und 8a (rechts im Bild) noch erlaubt. Aber wie lange noch? © Christina Rückert | Christina Rückert

Doch dass es zumindest zeitweise eng wird in der Straße Am Güterbahnhof, belegt ein anderer Umstand. Die Polizei Hamburg kommentiert auf Nachfrage zwar nicht, ob es dort vermehrt Probleme und beispielsweise Abschleppmanöver gab. Doch die Verkehrsabteilung hat die Parksituation vor allem in Höhe der Hausnummern 8 und 8a in den Blick genommen.

Zurzeit ist das Parken dort überall erlaubt. Womöglich aber nicht mehr lange: „Die Einrichtung eines dauerhaften Halteverbotes für eine Länge von ca. 25 Metern gegenüber der o. g. Anschrift“ sei in Bearbeitung, heißt es. So sollten „zukünftig mögliche Konflikte im Begegnungsverkehr“ verhindert werden.

Auch interessant

Mit so einem dauerhaften Parkverbot würden mit einem Schlag einige Parkplätze wegfallen. Für Investor Rüdiger Gramkow zwar ein nachvollziehbarer Schritt – fürs Wohngebiet aber eine weitere Verschlechterung. „Seit die Wohnungen im Eckhaus Weidenbaumsweg/Am Güterbahnhof bezogen wurden“, sei hier Chaos, meint er. Der Investor habe so gut wie keine Stellplätze nachweisen müssen. „Übel“ werde es werden, wenn dann bald auch noch die neue Kinderzahnarztpraxis an der Ecke eröffne.