Hamburg. Laut Einkommensteuerstatistik sticht ein Stadtteil im Bezirk Bergedorf besonders hervor. Eine Übersicht.

Haben sie wirklich die dicksten Kartoffeln? In jedem Fall sind es die Altengammer, die in ihrer Einkommensteuererklärung die höchsten Einkünfte angegeben haben. Das geht aus einer Aufstellung des Statistikamts Nord hervor. Im Durchschnitt sind es 60.190 Euro pro Steuerpflichtigem für das Berichtsjahr 2020; gemeinsam veranlagte Ehepaare gelten dabei grundsätzlich als ein Steuerpflichtiger. Der Betrag setzt sich zusammen aus Einkommen aus selbstständiger und nicht selbstständiger Arbeit, eventuellen Mieteinnahmen und Zinserträgen sowie Sachleistungen, die als geldwerter Vorteil zu versteuern sind.

Die Statistik ist also kein genaues Abbild der Löhne und Gehälter. „Sie zeigt jedoch, wo am meisten Geld zirkuliert“, sagt Betriebswirt Björn Kruse vom Statistikamt Nord. Im Unterschied zum Mittelwert beschreibt der sogenannte Median genauer, wie die Einkommen verteilt sind. „Dabei sind die extremen Ausreißer nach oben und unten nicht bedacht, also nicht die Millionäre, die den Durchschnitt in die Höhe treiben“, sagt Kruse. Der Median für Altengamme liegt bei 36.839 Euro pro Steuerpflichtigem. Das bedeutet: Die Hälfte der Steuerpflichtigen hat weniger, die andere mehr Einkommen angegeben. Den Spitzenwert hier führt Ochsenwerder mit 39.403 Euro an.

Löhne und Gehälter im Bezirk Bergedorf: Wie viel verdient mein Nachbar?

Bleibt man beim Mittelwert, so haben alle 63.887 lohn- und einkommensteuerpflichtigen Menschen im Bezirk Bergedorfer 2,623 Milliarden Euro an Einkünften angegeben. Das ergibt einen Mittelwert von 41.006 Euro.

Nach Altengamme belegt Tatenberg (54.097 Euro) den zweiten Platz, gefolgt von Ochsenwerder (52.826 Euro) und Spadenland (51.871 Euro). Wir bleiben weiter im Landgebiet, denn Reitbrook gab Einkünfte von 50.684 Euro an, dazu kommen Neuengamme (49.440 Euro), Curslack (49.040 Euro) und Kirchwerder (48.898 Euro). Als Nächstes in diesem Ranking ist Allermöhe mit 44.974 Euro aufzuführen, bevor es ins Stadtgebiet geht, wo die Bergedorfer die Liste mit 43.133 Euro anführen. Es folgen Moorfleet (40.004 (Euro) und Lohbrügge (36.938 Euro). Die Schlusslichter finden sich in Neuallermöhe (34.232 Euro) und Billwerder (31.848 Euro).

Die Hamburger mit den meisten Einkünften verteilen sich auf die dunklen Bereiche, dazu zählen Blankenese, Nienstedten, Groß Flottbek, aber auch Wellingsbüttel, Wohldorf-Ohlstedt und Moorburg/Altenwerder.
Die Hamburger mit den meisten Einkünften verteilen sich auf die dunklen Bereiche, dazu zählen Blankenese, Nienstedten, Groß Flottbek, aber auch Wellingsbüttel, Wohldorf-Ohlstedt und Moorburg/Altenwerder.

Einkommensteuerstatistik: Elbvororte mit „goldener Nase“

Insgesamt stieg 2020 der durchschnittliche Gesamtbetrag der Einkünfte der Hamburger um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 48.000 Euro. Das höchste durchschnittliche Einkommen mit 61.300 Euro wurde im Bezirk Altona erzielt, wo auch die reichen Elbvororte Nienstedten, Othmarschen und Blankenese liegen. Alice Mannigel, Sprecherin des Statistikamts Nord: „Da einige Steuerpflichtige sehr hohe Einkommen hatten, lag das Einkommen bei mehr als zwei Drittel der Steuerpflichtigen (70 Prozent) unter dem Durchschnitt von 48.000 Euro für Hamburg. Der gegenüber Extremwerten robustere Median zeigte, dass die Hälfte ein Einkommen von höchstens 30.700 Euro aufwies.“ 

Bezirk Bergedorf auf Platz 5 vor Harburg und Mitte

Der Bezirk Hamburg-Mitte mit seinen Stadtteilen Kleiner Grasbrook/Steinwerder, Veddel und Rothenburgsort bildete mit 33 800 Euro je Steuerpflichtigen das Schlusslicht. Unter den sieben Bezirken findet Bergedorf sich auf Platz 5, hier wurden im Mittelwert Einkünfte von 41.066 Euro angegeben, das entspricht bei der Verteilung auf die Bevölkerung einem Medianwert von 30.030 Euro.

Auch interessant

Einkommensteuerstatistik: Sylt schafft es auf den Spitzenwert in Schleswig-Holstein

Vermögender geht es im Hamburger Umland zu, auch für Schleswig-Holstein hat das Statistikamt Zahlen veröffentlicht. Demnach konnte der Kreis Stormarn einen Spitzenwert von 51.499 Euro vermelden. Das Herzogtum Lauenburg gab im Jahr 2020 einen Mittelwert von 46.594 Euro an. Zudem lassen sich die Angaben auf Gemeindeebene anschauen: Immerhin zwölf Gemeinden erreichten einen Wert von über 100.000 Euro je Steuerpflichtigen. Wenig verwunderlich: Als deutliche Spitzenreiterin nennt das Statistikamt die Gemeinde Kampen auf Sylt mit 243.100 Euro.