Hamburg. Sandra Dünschede liest aus ihrem neuesten Roman „Friesendämmerung“ und plaudert aus ihrem Lebem. Wie eine Lehrerin zu dieser Ehre kam.

Einmal den Bücherbus bei sich zu Hause zu einer privaten Lesung mit der bekannten Krimiautorin Sandra Dünschede zu erleben, darum bewarben sich etwa 30 Leser der Hamburger Bücherhallen in den Bücherbussen. Gewinnerin Regina Lesemann-Gehrke, Lehrerin an der Grundschule Zollenspieker, durfte sich zehn Gäste an den Reitbrooker Hinterdeich einladen: „Ich habe mich ganz doll gefreut, als ich gehört habe, dass der Bücherbus zu uns kommt.“

Die Grundschullehrerin ist seit etwa zehn Jahren Stammkundin des Bücherbusses: „Die Station Fünfhausen liegt direkt auf meinem Weg zur Arbeit. Das ist praktisch, und außerdem sind die Mitarbeiter im Bus richtig nett.“ Sie liest Krimis am liebsten, sagt: „Ich lese eigentlich täglich, sonst fehlt mir etwas. Alle ein bis zwei Wochen brauche ich ein neues Buch.“ Außerdem versorgt sie dort ihre Schüler mit Material für den Sachkundeunterricht und lässt sich kleine Themenkisten packen, beispielsweise über das Wetter oder das Mittelalter.

Krimiautorin Sandra Dünschede besucht mit dem Hamburger Bücherbus eine Leserin

Die Leiterin der Hamburger Bücherbusse, Ingrid Achilles, und Mitarbeiterin Susann Brauns hatten den Bus mit Stühlen gemütlich hergerichtet. Bei der unerhört spannenden und unterhaltsamen Lesung der Autorin durften Ehemann Henrik Gehrke sowie Freunde, Kollegen und Familie zugleich ein von der Gewinnerin gesponsertes Glas Wein genießen. Krimiautorin Dünschede ließ immer wieder persönliche Details einfließen: „Ich bin in Risum-Lindholm aufgewachsen, meine Friesenkrimis spielen dort. Im neuesten habe ich den längst geschlossenen Sparmarkt und das Wirtshaus Hilton wieder zum Leben erweckt.“

Krimiautorin Sandra Dünschede bei der Lesung ihres neuesten Krimis „Friesendämmerung“ im Bücherbus.
Krimiautorin Sandra Dünschede bei der Lesung ihres neuesten Krimis „Friesendämmerung“ im Bücherbus. © Gabriele Kasdorff - Lauenburg | Gabriele Kasdorff - Lauenburg

Im Krimi wird ein Toter auf dem Green eines Golfplatzes gefunden. Die Idee zu dieser Story kam Dünschede, als sie während der Corona-Zeit selbst ihre Platzreife machte. „Friesendämmerung“ ist der inzwischen 20. Krimi der Autorin, die außerdem als Dozentin arbeitet. Nach einer Ausbildung als Bankkauffrau hatte sie Germanistik an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf studiert.

Lange Nacht der Literatur: Bücherbus ist im September mit dabei

Etliche Kapitel, auch das letzte des Buches, liest sie vor, dennoch weiß am Ende niemand der Zuhörer, wer der Mörder war. Auf Wunsch signierte Sandra Dünschede nach der Lesung und der persönlichen Fragestunde gern ihre Bücher, die sie zum Verkauf mitgebracht hatte. „Es war wie bei der ersten Lesung vor fünf Jahren, ebenfalls mit der Autorin Dünschede, ein wunderbarer Abend“, so Bücherbusleiterin Achilles lächelnd, die zugleich darauf hinwies, dass der Bücherbus bei der 11. Langen Nacht der Literatur am 7. September dabei sein wird.

Neben den 4500 Medien an Bord können auch Kundenwünsche bestellt werden

Ab 17 Uhr liest Nora Luttner aus „Schwarzacker“ im Hamburger Bücherbus auf dem Parkplatz an der Rindermarkthalle (Neuer Kamp 31) auf St. Pauli. „Etwa 80 Prozent unserer Leser sind Kinder und Jugendliche, die entweder selbst eine Ausleihkarte besitzen oder durch ihre Schulen, bei denen wir auch regelmäßig Halt machen, versorgt werden. Wir haben etwa 4500 Medien im Bus und können natürlich auch extra für unsere Kunden bestellen“, berichtete Achilles, die mitunter auch speziell für Stammkunden Bücher mitnimmt und Empfehlungen abgibt: „Es ist alles sehr familiär bei uns. Wir kennen unsere Leser gut.“

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Der Bergedorfer Bücherbus ist von Mittwoch bis Freitag in den Vier- und Marschlanden unterwegs, die Stationen und der Fahrplan für Harburg und Altona sowie Bergedorf und Mitte sind unter www.buecherhallen.de/buecherbusse.html nachzulesen.