Bergedorf. Jede eine Traumfrau: Wer landet in diesem Jahr den Sommerhit? Hier wetteifern drei außergewöhnliche Künstlerinnen.

Dieser Sommer ist die Zeit der großen Pop-Ikonen. Taylor Swift tourt durch Deutschland und bringt nach ihren Konzerten in Gelsenkirchen nun auch noch die Arenen in Hamburg (23. und 24. Juli) und München (27. und 28. Juli) zum Beben. Olivia Rodrigo sorgte in der Hansestadt schon Anfang Juni für kreischende Fans. „Sagt alles ab, da kommt nichts mehr“, urteilte Tino Lange hingerissen im Hamburger Abendblatt. Ebenfalls Anfang Juni eröffnete Dua Lipa ihre einjährige Tournee „Radical Optimism“ in der Berliner Waldbühne. „Sie tanzt, als wäre die Waldbühne ihr Wohnzimmer und die Fans nicht da“, schrieb Jule Lippick von Radio Berlin-Brandenburg.

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All diesen Pop-Ikonen ist vieles gemein: Sie sind alle Frauen und jede von ihnen eine „Perfect Ten“, wie es eine Moderatorin des ARD-Frühstücksfernsehens in dieser Woche süffisant beschrieb. Künstlerinnen von makelloser Schönheit sind im Musikbusiness „in“. Sie wetteifern mit vollem Körpereinsatz darum, den Sommerhit dieses Jahres zu landen. In unserem Bergedorfer Blog „Volkers Welt“ geht es heute um diesen Wettbewerb der Traumfrauen.

Pop-Ikonen im Wettstreit: Dua Lipa, Taylor Swift und Olivia Rodrigo

So präsentierte Dua Lipa etwa ihren Erfolgstitel „Training Season“ im Regen von Berlin in einem Kreis Liegestütze machender Tänzer und verschwand schließlich mit „Houdini“ von jetzt auf gleich in der Nacht. Oft dienen auch Hollywood-Blockbuster als Vehikel für den musikalischen Erfolg. So lieferte Olivia Rodrigo mit „Can’t catch me now“ den Titelsong zum neuesten Film aus der Reihe „Die Tribute von Panem“ und Dua Lipa sang mit „Dance the night“ den Titelsong zur Komödie „Barbie“, in der sie auch selbst die Rolle der „Meerjungfrauen-Barbie“ übernahm.

Dua Lipa Ende Juni beim Glastonbury Festival 2024. Die britisch-albanische Sängerin zählt laut dem Time-Magazine zu den 100 einflussreichsten Menschen weltweit. Enden wird ihre Tournee im Sommer 2025 im Londoner Wembley-Stadion.
Dua Lipa Ende Juni beim Glastonbury Festival 2024. Die britisch-albanische Sängerin zählt laut dem Time-Magazine zu den 100 einflussreichsten Menschen weltweit. Enden wird ihre Tournee im Sommer 2025 im Londoner Wembley-Stadion. © picture alliance / Photoshot | picture alliance / Photoshot

Oft dominiert bei den Konzerten jedoch die Wucht des Auftritts die Musik. „Tränen wie aus lecken Kühlwasser-Schläuchen“, bemerkte Tino Lange bei den Fans von Olivia Rodrigo. In 23 Berufsjahren habe er „noch nie ein Konzert erlebt, bei dem jede einzelne Textzeile so unfassbar laut mitgesungen wurde.“ 

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Ähnliches erlebte Sinan Sat von der Westfälischen Allgemeinen Zeitung beim Taylor-Swift-Konzert in Gelsenkirchen: „Ich habe schon so manche Fan-Ekstase in der Arena miterlebt, ob mit Schalke oder bei anderen Konzerten, aber so unfassbar laut wie die ,Swifties’ war in der Donnerhalle noch keiner.“ Dabei ist die dreifache Grammy-Gewinnerin Rodrigo mit ihren gerade mal 21 Jahren vom Alter her deutlich näher an der von weiblichen Teenagern geprägten Fanbase als Dua Lipa (28) oder Taylor Swift (34).

Was Taylor Swift, Olivia Rodrigo und Dua Lipa unterscheidet

Der größte Unterschied zwischen den drei Pop-Ikonen liegt jedoch in ihrem Werdegang. Olivia Rodrigo ist das Paradebeispiel für eine geplante Karriere. Schon mit sieben Jahren bekam sie Klavierunterricht, sang bei Talentshows und in Einkaufszentren, und ihre Eltern nahmen sie aus der Schule, um sie zu Hause unterrichten lassen. Alles war vom Kindesalter an auf eine Musikkarriere ausgerichtet. Ähnlich verhielt es sich bei Taylor Swift. Die Tochter eines Vermögensberaters strebte schon als Kind eine Karriere als Country-Musikerin an. Dafür sang sie in Talentshows und lernte früh das Gitarrespielen.

Brachte die Veltins-Arena in Gelsenkirchen zum Kochen: Taylor Swift bei ihrem ersten Konzert in Deutschland.
Brachte die Veltins-Arena in Gelsenkirchen zum Kochen: Taylor Swift bei ihrem ersten Konzert in Deutschland. © DPA Images | Marius Becker

Ganz anders verhält es sich bei Dua Lipa. Ihre Eltern standen vor 30 Jahren vor dem Nichts. Als 1992 der Krieg im Kosovo ausbrach, entschlossen sie sich, aus Peja, der viertgrößten Stadt des Landes, nach Großbritannien zu fliehen. Dua Lipas Vater ist Kosovo-Albaner, ihre Mutter bosnisch-albanischer Abstammung. Als sie 1995 in London geboren wurde, bekam sie den Vornamen „Dua“, was auf Albanisch „ich liebe“ bedeutet.

London und derr Kosovo: Dua Lipa und ihr Leben zwischen zwei Welten

Es war ein Leben zwischen zwei Welten. Dua Lipa wuchs mit ihrer Schwester Gina und ihrem Bruder Gjin im Londoner Stadtteil West Hampstead auf, wo auch Künstlerinnen wie Joan Armatrading, Chaka Khan, Dusty Springfield oder Emma Thompson gelebt haben. Ihr Vater war der Sänger einer Rockband, spielte ihr Songs von Bob Dylan und David Bowie vor, als sie gerade mal fünf Jahre alt war. Es war eine Kindheit wie viele in Großbritannien.

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Doch da war ja auch immer noch diese andere Welt. Als Dua Lipa 13 Jahre alt war, zog die Familie zurück in den Kosovo, der inzwischen seine Unabhängigkeit erklärt hatte und siedelte sich in Pristina an. Kaum jemand sprach hier Englisch. Stattdessen lernte sie Albanisch. Es war die Zeit, in der sie sich entschloss, Musikerin werden zu wollen. Mit 15 kehrte sie allein zurück nach Großbritannien, um ihren Schulabschluss zu machen, teilte sich ein Apartment mit einem Freund, jobbte als Bedienung in einer Cocktailbar und arbeitete als Model. Nichts sah nach einer großen Karriere aus.

Dua Lipa, eine „Performerin durch und durch“, aber wortkarg auf der Bühne

Doch von Zeit zu Zeit lud sie Lieder auf der Online-Plattform SoundCloud hoch und wurde so schließlich von einem Manager entdeckt. „Ihre Position im Pop-Olymp kommt nicht von ungefähr“, urteilt Jule Lippick in ihrer Konzertkritik. Dua Lipa sei „eine Performerin durch und durch“, deren wenige Worte während der Konzerte jedoch bei den Fans „kein Gefühl der Verbundenheit hinterlassen“. Manche Dinge sind halt zu komplex, um sie auf einer Bühne zu sagen.