Hamburg. SPD und CDU fordern schnelle Maßnahmen, um Schulkinder besser zu schützen. Was die Politiker von der Verwaltung genau verlangen.

Busse, Autos, Radfahrer und Fußgänger in Eile: Im Bereich des S-Bahnhofs Mittlerer Landweg und der näheren Umgebung, in der sich auch eine Grundschule befindet, herrscht werktags gegen 8 Uhr ein Verkehrschaos. Ende Juni kam es zu zwei Unfällen: Direkt vor der Schule war ein Kind von einem Radfahrer anfahren geworden. Kurz darauf geriet eine 59-Jährige an der Haltestelle vor dem Bahnhof unter einen Linienbus und verlor Teile ihres Beins.

SPD- und CDU-Fraktion wollen nun die Radverkehrssicherheit im Umfeld der Grundschule Mittlerer Landweg verbessern und stellten in der jüngsten Bezirksversammlungssitzung einen entsprechenden Antrag. Die Politiker sehen vor allem die Schulkinder, die mit dem Fahrrad unterwegs sind, in Gefahr. Sie fordern von der Verwaltung „konkrete Schritte“. Das Bezirksamt soll „in Abstimmung mit der zuständigen Straßenverkehrsbehörde die Straßen und Straßenkreuzungen im unmittelbaren Umfeld der Grundschule Mittlerer Landweg auf ihr Gefahrenpotenzial für den Radverkehr“ hin untersuchen und gegebenenfalls erkannte Gefahren „durch geeignete, dauerhaft wirksame Maßnahmen“ beseitigen.

Nach Unfällen: Mittlerer Landweg soll sicherer werden

Fabio Detmer von den Grünen betonte, dass der Busverkehr besser auf die Anfangs- und Endzeiten der Schule abgestimmt werden sollte. Dann müssten sich Schulkinder nicht unnötig lange an der zeitweise viel befahrenen Straße aufhalten. Katja Kramer (SPD) berichtete, dass man bereits seit mehreren Wochen mit dem Elternrat der Grundschule im Gespräch sei und inzwischen ein direktes Park- und Halteverbot vor der Schule erwirkt habe, „um dort für mehr Übersichtlichkeit zu sorgen“.

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Jörg Froh (CDU) merkte an, dass die Situation vor Ort sehr unübersichtlich sei: „Zum Teil kommt der Verkehr völlig zum Erliegen. Ein Vorbeifahren mit dem Fahrrad an den stehenden Bussen ist dann in beide Richtungen nicht mehr möglich.“ Auch sei der Fußgängerüberweg in Höhe des Bahnhofs durch die haltenden Fahrzeuge nicht mehr gut einsehbar. Froh betonte, dass der gesamte Abschnitt zwischen der Siedlung Gleisdreieck und dem Kreisel am Billwerder Billdeich zeitnah auf Gefahrenpotenziale hin betrachtet werden müsse.

Jörg Froh (CDU) fordert diverse Sofortmaßnahmen, etwa den Rückschnitt wuchernder Hecken

Zudem zählte der Christdemokrat Maßnahmen auf, die sofort erfolgen sollten: Der Rückschnitt von wuchernden Hecken, die Installation einen Temposygerätes (an Autofahrer gerichtete Geschwindigkeitsanzeige) „und die Nachmarkierung der abgefahrenen Fahrbahnmarkierungen vom Fußgängerüberweg“. Froh fürchtet, dass durch den Bau und Bezug des geplanten neuen Stadtteils Oberbillwerder der Straßenverkehr auf dem Mittleren Landweg noch deutlich zunehmen wird.

Der Antrag wurde einstimmig auf den Weg gebracht.