Zollenspieker. Aktion zum 125-jährigen Bestehen nähert sich dem Ende. Verkauf wird bald eingestellt. Nun geht‘s ans große Tauschen.
Die Fußballabteilung des Sport-Clubs Vier- und Marschlande (SCVM) hatte zum 125-jährigen Jubiläum des Vereins eine Mega-Aktion gestartet: Rund 600 Spielerinnen und Spieler – vom vierjährigen Minikicker bis zum Endfünfziger – wurden von Fotografen abgelichtet, damit ihre Porträts ein Stickersammelalbum zieren können. Die Aktion ist ein Riesenerfolg: Seit Ende April wurden fast 32.000 Packungen mit jeweils fünf Sammelbildern und rund 500 Alben verkauft. Nun geht das Sammelfieber in den Endspurt: Die Klebebilder sind noch bis Sonnabend, 6. Juli, erhältlich – exklusiv bei Rewe im Süderquerweg 101. Am Sportplatz „Am Spieker“ (Auf dem Sülzbrack 2) können am Sonnabend, 29. Juni, zwischen 14 und 17 Uhr Sticker bei der letzten von einem halben Dutzend Tauschbörsen doppelte Sticker gegen noch fehlende getauscht werden.
Für das Sammelalbum-Projekt, das an die legendären Sticker mit Fußballgrößen von Panini angelehnt ist, wurde an fünf Tagen der Großteil der fast 1000 SCVM-Spielerinnen und Spieler jeden Alters von den Fotografen Florian Dünker und Holger Möller porträtiert. Die Fotografen, die selbst im Verein sind, haben ehrenamtlich gearbeitet, das Sportstudio über der Dreifeldhalle in Fünfhausen in ein Fotostudio umfunktioniert. „Das war schon alles ein immenser logistischer Aufwand“, sagt Frank Erdmann. Der 54-Jährige hat das Projekt gemeinsam mit Florian Dünker und Dirk Borstelmann und der Abteilungsleitung angeschoben. Alle drei sind Fußballtrainer und Obmann im SCVM.
Mega-Sammelbildchen-Aktion der Fußballer des SCVM ist kurz vor dem Abpfiff
Vom Verkauf der Sammelalben profitiert auch der Verein: Er bekommt 2 Euro pro Heftchen, das bei Rewe inklusive eines Zwölf-Sticker-Startsets 5 Euro kostet. Durch den Verkauf der Stickertüten – eine Packung kostet 1 Euro – hat der Sportverein keinen finanziellen Vorteil. Das Geld geht an den Hersteller, das Berliner Unternehmen Stickerstars. Die Berliner tragen allerdings auch allein das finanzielle Risiko.
Seit zwölf Jahren bietet Stickerstars Sammelalben und -bilder für Vereine, Unternehmen und weitere kleinere Gemeinschaften in ganz Deutschland an. „Wir haben bei den regionalen Vereinen in diesem Jahr bisher das beste Verkaufsergebnis – und das soll was heißen, denn schließlich machen sehr viele Vereine solche Stickeralbum-Aktionen“, sagt Erdmann.
Hoch im Kurs stehen Mannschaftsfotos und vor allem die Glitzer-Varianten der Portraitfotos
Unter den fertigen Bildchen stehen viele der Abgelichteten mit ihrem vollen Namen, von anderen wiederum nur der Vorname oder die Initialen. „Besonders begehrt sind die Glitzer-Sticker, die es von jedem Sammelbild nur dreimal gibt. Sie sind im Tausch oft fünf normale Sticker wert“, sagt Erdmann. Hoch im Kurs stehen auch die Mannschaftsfotos, die sich aus jeweils zwei Klebebildern zusammensetzen. Im Durchschnitt dürfte jeder Album-Eigentümer derzeit rund 320 Klebebilder besitzen. Doch in das Album passen fast 600 Bildchen. Trotzdem sei der große Run auf die Bilder-Tütchen bei Rewe inzwischen vorbei, weiß Erdmann: „Weil die Sammler nun natürlich viele doppelte Bilder in den neuen Tüten haben. Da tauschen sie ihre Bilder lieber, statt neue zu kaufen“, sagt der 54-Jährige. Die Börsen hätten auch den Vorteil, dass sich Mitglieder verschiedener Mannschaften besser kennenlernen, weil sie über die Tauschaktionen miteinander ins Gespräch kommen.
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Erdmann sammelt gemeinsam mit seinem Sohn Lasse (13), der in der C-Jugend beim SCVM Fußball spielt. Sein Trainer ist sein Vater. Das Album der beiden ist fast voll, ihnen fehlen nur noch 15 Bilder. Die beiden Erdmänner haben rund 300 Bilder doppelt. „Davon konnten wir etwa ein Drittel tauschen“, sagt der Vater, der mit seinem Sohn auch Tauschbörsen besucht hat. „Dort sind auch Großväter mit Wunschlisten hingekommen, weil ihre Enkel selbst keine Zeit hatten, aber dringend Bilder tauschen wollten.“
Zum Beginn des Bilder- und Albenverkaufs gab es Engpässe und Mütter, die deshalb früh bei Rewe waren
Die Firma Stickerstars sei in einem engen Kontakt mit dem Rewe-Markt in Zollenspieker, wird regelmäßig über die Verkaufszahlen informiert – und liefert dann entsprechende Mengen nach. „Anfangs, als die Euphorie besonders groß war, gab es bei den Alben und auch bei den Bildern Engpässe, waren sie kurzzeitig ausverkauft“, weiß der Trainer. Mütter von jungen Spielern sollen deshalb schon früh morgens zur Ladenöffnung in dem Supermarkt gewesen sein – „vergeblich, weil der Nachschub erst nachmittags geliefert worden ist“, berichtet Erdmann.
Wer keine Zeit für die Stickertauschbörse hat, kann doppelte Bilder auch im Internet auf Facebook gegen noch benötigte Bildchen tauschen: „SCVM Stickerstars Tauschbörse“.