Hamburg. Islamfeindlicher Übergriff an Tankstelle in Lohbrügge: Zunächst beleidigt der 62-Jährige die junge Frau, dann wird er handgreiflich.
Er kannte sie nicht, aber sein Urteil war ganz schnell gefällt: Ein 62-jähriger Mann hat am Mittwoch an einer HEM-Tankstelle an der Bergedorfer Straße in Lohbrügge eine junge Frau mit Hijab-Kopftuch beleidigt. Aus dem Nichts heraus griff er die 31-Jährige zunächst verbal an – und dann auch körperlich.
Die junge Frau hatte an dem Tag gegen 11 Uhr ihren Wagen an der Tankstelle gereinigt, als der andere Autofahrer auf sie zukam und begann, sie zu beleidigen. „Sie gehören nicht hierher!“, soll er unter anderem gerufen haben. Die Frau wollte sich das nicht gefallen lassen und wies den Mann darauf hin, dass sie die Polizei rufen werde, wenn er nicht aufhöre. Doch der Bergedorfer wurde nun offenbar noch wütender.
Islamfeindlicher Vorfall: Bergedorfer (62) greift Kopftuch-Trägerin (31) an
Er wurde laut Polizei handgreiflich und versuchte, der 31-Jährigen den Hijab vom Kopf zu ziehen. Das gelang ihm aber nicht. Die junge Frau konnte sich losreißen. Der Mann stieg nun in sein Auto und brauste davon. Sein Pech: Die Muslima hatte sich sein Kennzeichen gemerkt und konnte den Mann auch sehr gut beschreiben. Sie meldete sich bei der Polizei. Tatsächlich konnten die Kollegen des Staatschutzes den Verdächtigen auch schon kurz danach ermitteln: Es handelt sich um einen 62-jährigen Bergedorfer.
Die junge Frau, eine deutsche Staatsbürgerin, zeigte sich laut Polizei von dem Vorfall sehr schockiert. Das habe sie noch nie in ihrem Leben erlebt, gab die Bergedorferin bei den Polizisten an.