Hamburg. Zu den sechs Zukunftspreisträgern zählt der Verein Parksportinsel, der jeden Sonnabend Spiel und Sport am Schillerufer anbieten.

Zukunft kann heißen, dass alle miteinander etwas Schönes erleben – so etwa bei Spiel und Spaß auf der Wiese. Schon im dritten Jahr bietet der Verein Parksportinsel sonnabends am Bergedorfer Schillerufer ein kostenloses Erlebnis an, zu dem ausdrücklich auch behinderte Menschen aller Generationen eingeladen sind: Zwischen Mai und September kann zwischen 14 und 18 Uhr jeder mitmachen, der neue Leute und neue Spiele kennenlernen möchte.

Das war ein Grund für die Jury, den gemeinnützigen Verein als einen von sechs Preisträgern mit dem Zukunftspreis Bergedorf, „Wir für die Zukunft“, der Bergedorfer Zeitung auszuzeichnen. Dafür stiftet die Volksbank Bergedorf 15.000 Euro, weitere 3000 Euro gibt der Verein Hamburger Abendblatt hilft.

Zukunftspreis Bergedorf: Parksportinsel freut sich über 3000 Euro

„Es soll nicht einfach nur ein Lost Place mit Grillwiese sein“, erklärt Projektmanagerin Corinna Schmidt die Ursprungsidee: Mit der Internationalen Gartenbauausstellung in Wilhelmsburg fing 2014 alles an. Heute ist der Verein in zwölf Hamburger Parks präsent, allein in Bergedorf seien im vergangenen Jahr 600 Teilnehmer gezählt worden. „In ganz Hamburg waren es 8000 an 20 Wochenenden“, so Schmidt. Geschäftsführerin Nina Stahmer ergänzt: „Wir wollen Menschen in Bewegung bringen, die es nicht sind. Ganz einfach, ohne Anmeldung und ohne Bezahlung.“

Insgesamt 27 Vereine und gemeinnützige Initiativen hatten sich um den Preis „Wir für die Zukunft“ beworben, sechs von ihnen können nun jeweils 3000 Euro als Preisgeld einstreichen.
Insgesamt 27 Vereine und gemeinnützige Initiativen hatten sich um den Preis „Wir für die Zukunft“ beworben, sechs von ihnen können nun jeweils 3000 Euro als Preisgeld einstreichen.

Die beiden 16-Jährigen Fatumata Juwara aus Wilhelmsburg und Vivienne Lütten aus Curslack bauen gerade kleine Fußballtore auf und den Disc-Golf, in dessen Korb die Frisbeescheiben landen sollen. Sie gehören zu den „Parkpiloten“, die an neun Hamburger Schulen von Sportpädagogen dafür ausgebildet werden, Menschen zum Mitmachen zu motivieren und ihnen Spielregeln zu erklären. Sie haben keine Berührungsängste: „Wir sprechen auf Augenhöhe“, sagen die Mädchen und meinen damit ebenso geistig behinderte Menschen wie auch die Oma, die mit ihrem Enkel Wikingerschach oder Federball spielen möchte. Dazu gibt es Boule und Leitergolf, was perfekt auch für Rollstuhlfahrer funktioniert, die gut werfen können.

120 „Parkpiloten“ bauen Parcours auf und motivieren zum Mitmachen

„Es ist ein guter Zeitvertreib und ich verdiene gutes Geld, immerhin 13 Euro pro Stunde“, meint Ansch Arenja aus Neuallermöhe, der als Teamleiter eingesetzt ist: Der 18-Jährige wurde in der Bergedorfer Stadtteilschule (GSB) angelernt, ist aber sowieso längst sportlich, als Linksverteidiger beim ASV Bergedorf. Er wirbt um jugendliche Kollegen: „Wir machen auch einen Erste-Hilfe-Kursus. Den braucht ja jeder auch für den Führerschein.“

Auch interessant

Wie aber finanziert sich der Verein, der pro Saison 120 junge „Parkpiloten“ einsetzt? „Oh, wir haben insgesamt 27 Fördertöpfe“, sagt Corinna Schmidt, die für das Fundraising zuständig ist: „Die Ausbildung mit 90 Unterrichtseinheiten bezahlt das Landessportamt. Für die Honorare der Jugendlichen springt jetzt der Bergedorfer Quartiersfonds ein, aber wir sind sehr dankbar für den Zukunftspreis und möchten mit den 3000 Euro in Bergedorf gern noch mehr Anleiter schulen.“ Wer Interesse hat, kann sich beim Verein in Wilhelmsburg melden: Telefon 37 42 16 42 oder info@parksportinsel.de.