Düneberg. Düneberger SV siegt in Tornesch und verlässt die Abstiegsplätze in der Oberliga. Dank einer ungewöhnlichen Maßnahme
Neun Spiele, sieben Niederlagen, Abstiegsplatz, dazu nun schon drei Niederlagen mit jeweils acht Gegentoren. Die Bilanz von Aufsteiger Düneberger SV in der Fußball-Oberliga war vor dem Auswärtsspiel am Sonntag bei Union Tornesch verheerend. „Wir müssen mal die Köpfe freibekommen“, dachte sich DSV-Trainer André Wengorra und bat sein Team am Freitag zu einer ungewöhnlichen Trainingseinheit: Als Teambuilding-Maßnahme ging es nach Bramfeld zum Paintball.
Beim Paintball wird in entsprechender Schutzausrüstung in Teams mit Farbkugeln aufeinander geschossen. Ein Spektakel für Furchtlose. „Es kamen einige besondere Teams zusammen. Alle hatten viel Spaß dabei“, amüsierte sich Wengorra. Und der Treffsicherheit sollte so ein Paintball-Ausflug natürlich auch nicht schaden. Vor allem dank einer überzeugenden Offensivleistung setzten sich die Geesthachter mit 4:3 in Tornesch durch und haben die Abstiegsplätze damit verlassen.
Düneberger SV: Mit Paintball zum ersten Auswärtssieg
Einmal mehr ragte Dünebergs Spielmacher Tarik Cosgun heraus, der zwei Tore selbst erzielte und eines vorbereitete. Eine Cosgun-Flanke köpfte Marvin Möller zum frühen 1:0 ein (9.). Endlich mal eine schnelle Führung für die Geesthachter, die danach drauf und dran waren, die Begegnung schon in der ersten Halbzeit zu entscheiden. Cosgun legte das 2:0 nach (25.), Dennis Boakye erzielte sogar einen dritten DSV-Treffer (37.).
Doch weil der Aufsteiger in der Defensive zu anfällig war, kam Union Tornesch immer wieder zurück, verkürzte durch Morris von Winckelmann auf 1:2 (30) und durch Piet Scobel mit dem Pausenpfiff auf 2:3. Und plötzlich war gar nichts mehr klar. „Ich habe der Mannschaft dann in der Pause gesagt, dass wir endlich einmal mit einer Führung in die Kabine gegangen sind und uns das jetzt nicht mehr nehmen lassen“, schildert Wengorra.
Das große Zittern setzte sich in der zweiten Hälfte fort bis Cosgun auf 4:2 für die Gäste erhöhte (89.). Es war der Auftakt zu einer hektischen Schlussphase, in der Dünebergs Keeper Mark Ellenschläger wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte sah (90.+1). „Da war eine Rudelbildung, und er hat die Spieler auseinander geschoben. Das hat ein Gegenspieler dankend angenommen und den sterbenden Schwan markiert“, schilderte Wengorra.
In Unterzahl wurde es dann noch einmal richtig eng, als Aivas Shamoyan für Tornesch auf 3:4 verkürzte (90.+7). Doch kurz darauf hatte das Bangen für die Gäste ein Ende. Der erste Auswärtssieg war unter Dach und Fach. Vielleicht sollten sie künftig häufiger zum Paintball gehen.
Düneberger SV: Ellenschläger – Wolter, Muhlack, Warmbier (46. Pincevic), Siepelt (78. Germer) – Jürß – Apau, Cosgun, Boakye (58. Boateng) – Möller (90.+3 Hantusch), Hänsch (78. Brudler)