Düneberg. Erstes Oberliga-Tor für den Düneberger SV. Warum das bei der Heimpremiere gegen den SC Victoria am Ende trotzdem nicht reichte
Gleich zwei Gegenspieler können Valentin Zalli nicht stoppen. Als der 22-jährige Stürmer des Düneberger SV an der Strafraumgrenze zu Fall kommt, gibt es Freistoß für die Geesthachter im Heimspiel der Fußball-Oberliga gegen den SC Victoria. Die Riesenchance! Doch wer soll schießen? Natürlich ist es Tarik Cosgun, der sich den Ball zurecht legt, Dünebergs Spezialist.
Er hat zuvor schon bei Eckstößen für heillose Verwirrung beim Gegner gesorgt. So wuchtig und präzise wie Dünebergs Offensivmann schießt kaum jemand. Cosgun knallt die Kugel in Richtung Torwart-Ecke. Ehe Schlussmann Hendrik Rabe reagieren kann, zappelt der Ball bereits im Netz. Es ist der Anschlusstreffer zum 1:2 und Dünebergs erstes Tor in der Oberliga. Ein historischer Treffer. Doch zu mehr reicht es nicht, der DSV verliert seine Heimspiel-Premiere mit 1:2.
Traumtor von Tarik Cosgun, doch wieder geht der Düneberger SV leer aus
„Wir spielen halt jetzt Oberliga“, resümiert DSV-Trainer André Wengorra. „Der eine oder andere im Kader glaubt immer noch, das geht jetzt so weiter wie in der Landesliga, dass wir vorne mitspielen und auch mal ohne große Mühe Spiele gewinnen. Das ist natürlich nicht so, aber mit der Leistung von heute brauchen wir uns nicht zu verstecken.“
Mit einer Fünfer-Abwehrkette sowie Julien Wolter und Frank Donkor als Absicherung davor hatte Wengorra zunächst auf Sicherheit gesetzt. Nach dem 0:4 bei Altona 93 zum Saisonstart und dem 0:3 im Pokal gegen Concordia wollten die Geesthachter unbedingt das Zentrum unter Kontrolle bekommen und ein frühes Gegentor vermeiden. Das misslang.
Ein Traumpass entzaubert das Düneberger Abwehrbollwerk
Denn ein Traumpass von Victorias Kapitän Timo Stegmann entzauberte die Düneberger Defensiv-Bemühungen. Der Ex-Dassendorfer Dennis Bergmann war auf und davon. Souverän vollendete er zum 1:0 (16.). Kurz vor der Pause hätten die Gäste dann bereits den berühmten Deckel drauf machen können. Doch Alexander Borck zielte aus zwei Metern freistehend am Tor vorbei (45.). Unglaublich!
Nach dem Seitenwechsel erhöhte Wengorra das Risiko, brachte Zalli für den enttäuschenden Donkor. „Anfangs haben wir phasenweise mit einer Fünferkette gespielt, nach der Pause dann zum Teil nur noch mit einer Zweierkette hinten drin“, erläuterte Wengorra. „Diese taktische Flexibilität ist unsere große Stärke.“
Mit Valentin Zalli kam ordentlich Schwung in die DSV-Offensive
Die Einwechslung Zallis belebte die Offensive spürbar. Der 22-Jährige ist es gewohnt, von der Bank zu kommen. In der vergangenen Saison absolvierte er 13 Oberliga-Partien für die TuS Dassendorf, davon elf als Joker. Zalli war es dann auch, der Gäste-Keeper Rabe mit einem scharfen Flachschuss zu einer Fußabwehr zwang (56.). Dünebergs beste Torchance bis hierhin.
- Marvin Schalitz - Stürmerblut vom Vater geerbt
- Matti Sosna – Der kleine Bruder des Weltrekordlers legt los
- Düneberger SV – Die Stehaufmännchen des Hamburger Ostens
Doch der SC Victoria ist ein Team von großer individueller Klasse. Der überragende Timo Stegmann flankte mustergültig in den Strafraum und fand Sönke Meyer am zweiten Pfosten, der zum 2:0 einköpfte (56.). Düneberg antwortete mit einem wuchtigen Vollspann-Schuss von Marvin Möller an die Latte (73.) und schließlich dem Anschlusstreffer durch Cosgun (83.).
Die Einstellung stimmt, nur die passenden Ergebnisse fehlen noch
Dabei blieb es, weil zwei „Vicky“-Spieler frei vor DSV-Keeper Mark Ellenschläger den Ball nicht im Tor unterbrachten (90.) und auf der Gegenseite Julien Wolter nur das Außennetz traf (90.+3). Eine verdiente Niederlage, doch Wengorra hielt das Positive fest: „Jeder Spieler im Kader hat Bock auf die Oberliga.“
Düneberger SV: Ellenschläger – Nomura (70. Apau), Warmbier (89. Rudat), Muhlack, Brudler, Boakye (70. Boateng) – Donkor (46. Zalli), Wolter – Dykier, Cosgun – Möller