Hamburg. „Jugend forscht“ heißt das Motto beim Fußball-Landesligisten VfL Lohbrügge. Doch jetzt steht auch das Gerüst aus erfahrenen Spielern

Lange hat es Christopher Mahrt in seiner bewegten Fußballer-Karriere nirgendwo ausgehalten. Für nicht weniger als elf Vereine ist der frühere Drittliga-Profi des Wuppertaler SV (zehn Einsätze in der Saison 2008/2009) inzwischen aufgelaufen. Einer davon war auch der VfL Lohbrügge. Im Jahr 2013 spielte Mahrt für ein halbes Jahr am Binnenfeldredder. Nun kehrt der 34-Jährige dorthin zurück.

„Ich kenne ihn schon, seitdem er ein Kind ist. Die jungen Spieler schwärmen alle davon, wie toll er Fußball spielt“, sagt Coach Elvis Nikolic über den Zugang vom Ligarivalen ASV Hamburg. Neben Mahrt hat sich auch Verteidiger Andreas Metzler zu einer Rückkehr nach Lohbrügge entschieden. Der 33-Jährige hatte dem VfL nach dem Abstieg im Sommer 2022 den Rücken gekehrt und sich dem Oberligisten FC Türkiye angeschlossen.

Klare Hierarchie: Vier Routiniers sollen die jungen Spieler führen

Eine weitere Neuverpflichtung ist Kevin Zschimmer (30), der zuletzt für den Oststeinbeker SV aufgelaufen war. Das Trio samt Keeper Said Sigarieazar (29) bildet beim Landesligisten nun sozusagen den „Ältestenrat“. Denn aus den „Wild Boyz“, wie sich das Team einst taufte, sind endgültig die „Young Boyz“ geworden.

Gleich zehn Spieler des Jahrgangs 2004 hat Nikolic verpflichtet, der wie erwartet die Nachfolge des kurz vor dem Saisonende beurlaubten Gökhan Acar angetreten hat. „Das sind alles Jungs aus verschiedenen Vereinen, mit denen ich damals hier beim VfL U15-Meister geworden bin. Sie haben es anschließend bei anderen Clubs versucht. Nun habe ich meine Schäfchen zurück“, erklärt der 47-Jährige.

Sechs Leistungsträger sind weg – Kann das in der neuen Saison gutgehen?

Nachdem viele langjährige Leistungsträger wie Jonas Holz, Robert Pallasch, Tim Santelmann, Pascal Bäker (alle zum SV Curslack-Neuengamme) sowie Routiniers wie Marvin Karow und Christian Degener den VfL verlassen haben, setzt der Club künftig noch stärker auf Talente aus dem eigenen Nachwuchs. „Das ist der einzige Weg, der funktioniert“, ist Nikolic überzeugt.

Ob das Projekt „Jugend forscht“ in der von den Namen her sehr starken Landesliga Hansa nicht zur „Mission impossible“ wird, bleibt zwar abzuwarten. Doch nach der ersten Trainingswoche mit seiner neu formierten Mannschaft hat Nikolic ein gutes Gefühl: „Die Jungs haben eine wahnsinnige Energie.“