Bergedorf. Lukas Thiele belegt mit Beifahrerin Ann Felke Rang elf bei ELE-Rallye in den Niederlanden. Warum er manchmal ganz langsam fahren muss.
Langsam fahren kann Lukas Thiele auch: Mit Tempo 100 ging es für Bergedorfer Rallye-Piloten am Sonntag auf der Autobahn zurück ins heimische Hamburg. Mehr ist in den Niederlanden wegen des Klimawandels nicht erlaubt. „Das ist doch ganz entspannt. Das macht mir gar nichts aus“, versichert der 25-Jährige. Schließlich hatte der Student zuvor bei der 58. ELE-Rallye reichlich Gelegenheit gehabt, auf die Tube zu drücken. Mit seiner Beifahrerin Ann Felke belegt Lukas Thiele Platz elf in der Gesamtwertung und gewann die eigene Fahrzeugklasse.
„Damit wir sehr zufrieden“, freute sich Thiele. Im Schnitt eine Minute Rückstand pro Etappe hatte sich das deutsche Duo auf die siegreichen Niederländer Bob de Jong/Erik de Wild eingehandelt. Doch das war kein Wunder, denn während sich vorne die 350 PS starken Allrad-Fahrzeuge tummelten, musste Thiele in seinem 250 PS starken Opel Rallye-Corsa, einem Fronttriebler, so gut es ging dagegen halten. Daher war der Sieg in der eigenen Klasse das Wichtigste.
Warum der Veranstalter die Teams mit einer Spionage-App überwacht
Vor allem die Sichtverhältnisse waren eine Herausforderung. „Rallyes in den Niederlanden sind oft sehr staubig“, erläutert Thiele. „Da muss man die Strecke gut kennen.“ Zu diesem Zweck fahren die Teams die Strecke zuvor im Privatauto ab. „Eine App des Veranstalters überwacht dabei, dass niemand schneller fährt als die erlaubte Geschwindigkeit“, erläutert Thiele. „Das gibt sonst sofort Punktabzug. Niemand soll ja schon auf der Erkundungsfahrt die Strecke im Renntempo abfahren. Das wäre viel zu gefährlich, wenn Passanten unterwegs sind.“
Für Thiele/Felke gab es keinen Stress mit der Spionage-App des Veranstalters. So geht es für sie nun mit reichlich Rückenwind am 17. Juni zur Vechtdal Rallye, dem zweiten Lauf zur niederländischen Meisterschaft.