Lohbrügge. Glanzlos, aber treffsicher. So präsentierte sich der Tabellenführer am Binnenfeldredder. Warum ETSV-Sportchef Huremovic trotzdem tobte.
Obwohl seine Elf am Freitagabend im Fußball-Landesliga-Derby beim VfL Lohbrügge gegen Ende der ersten Hälfte mit 2:1 in Führung lag, war Sascha „Jassi“ Huremovic, Sportlicher Leiter des ETSV Hamburg, alles andere als zufrieden. „Alles, was die an Chancen haben, ermöglichen wir. Wenn das unser Anspruch ist, dann brauchen wir gar nicht zu spielen“, polterte er während einer Spielunterbrechung. Kurz darauf fasste sich Veli Sulejmani, der herausragende Spieler auf dem Platz, ein Herz und beförderte den Ball mit einem strammen Linksschuss aus 20 Metern zum 3:1 ins Lohbrügger Gehäuse (42.). Es war die Vorentscheidung zugunsten des Tabellenführers, der sich am Ende souverän mit 6:1 durchsetzte.
VfL-Mittelstürmer Pascal Bäker trifft erst ins Tor, dann den Pfosten
Trotzdem hatte Huremovic recht. Sein Team blieb in Lohbrügge vieles schuldig. Nach der frühen Führung durch Steven Kröner (8.) verpasste es der ETSV, konsequent nachzulegen. Stattdessen vertändelte ETSV-Keeper Elian Clasen den Ball an Pascal Bäker, der zum 1:1 ins verwaiste Tor einschob (28.). Das war mehr als schmeichelhaft für die Hausherren, die bis dato rein gar nichts zustande gebracht hatten.
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Die „Eisenbahner“ schüttelten sich kurz und kamen im direkten Gegenzug zur neuerlichen Führung. Sulejmani düpierte auf der rechten Seite die VfL-Abwehr. Seinen Pass in den Rückraum verwertete Malte Pruchner (29.). Auf der Gegenseite traf VfL-Mittelstürmer Pascal Bäker nur den Pfosten (36.). „Das war kein guter Auftritt von uns. Normalerweise muss es zur Pause 2:2 stehen“, erkannte Huremovic.
Dank Sulejmanis Hammer konnten die ETSV-Spieler hingegen mit einem beruhigenden 3:1-Vorsprung in die Kabinen gehen und erhöhten unmittelbar nach Wiederanpfiff mit einem Doppelschlag durch Sulejmani (48.) und den früheren Lohbrügger Hischem Metidji (50.). Den Schlusspunkt zum 6:1-Endstand setzte Mark Brudler per Foulelfmeter (85.).
Ersatzgeschwächter VfL Lohbrügge hatte auf Absage verzichtet
„Wir hatten in den letzten zwei Wochen viele kranke und verletzte Spieler. Dann kannst du gegen so eine Mannschaft nicht bestehen“, sagte Lohbrügges Sportlicher Leiter Elvis Nikolic. „Wir hätten genug Atteste für eine Absage gehabt, aber so konnten unsere jungen Leute Erfahrung sammeln. Negative Erfahrungen zwar, aber auch das sind halt Erfahrungen.“
VfL Lohbrügge: Tydecks (4) – Santelmann (4), Pallasch (5), Sobczyk (5), Adam (4) – Pangalos (4), Holz (5), Rönnau (4), Manu (4) ab 73. Mohabatzadeh (-) – Bäker (4), Behn (4) ETSV Hamburg: Clasen (4) – Basoah (4) ab 46. Hoppe (3), Brudler (3), Monteiro (4), Tanovic (2) – Ilic (3), Kwame (3) ab 82. B. Atug (-), Metidji (3) ab 66. C. Baafi (-), Sulejmani (1) – Pruchner (3) ab 66. E. Baafi (-), Kröner (3)