Altengamme. In Abwesenheit von Coach Ingo Carstensen läuft es gut für die Vierländer. Warum der Trainer fehlt.

Sonne satt, Temperaturen um die 30 Grad und dazu ein azurblauer Indischer Ozean. Es lässt sich fraglos gut aushalten auf Bali. Erst recht, wenn man eigentlich in Hamburg wohnhaft ist und dort derzeit bekanntermaßen eher friert denn schwitzt. Ingo Carstensen, Trainer des Landesligisten SV Altengamme, urlaubt gerade gemeinsam mit Philipp Mohr, dem Fußball-Abteilungsleiter des Vierländer Clubs, auf der zu Indonesien zählenden Insel.

Als ihr SVA am Sonnabend um 14 Uhr den Rahlstedter SC empfing, war auf Bali wegen der siebenstündigen Zeitverschiebung bereits der Abend angebrochen. Ein sehr milder Abend. Noch immer zeigte das Thermometer 31 Grad an. Und so saßen Carstensen und Mohr in ihrem Feriendomizil in kurzen Hosen, T-Shirts und Badelatschen vor ihren Handys und verfolgten gebannt den Liveticker zum Duell mit dem RSC, den ein Internetportal anbot.

Altengammes Aushilfscoach Dominik Scheu bleibt ungeschlagen

„Ingo hat sich zwischendurch auch per WhatsApp gemeldet und Grüße geschickt“, berichtete Dominik Scheu. Der etatmäßige Co-Trainer vertrat Carstensen zum zweiten Mal und bleibt als Aushilfschef ungeschlagen. Nach dem 2:0-Erfolg am vorausgegangenen Spieltag beim Klub Kosova gab es nun gegen Rahlstedt ein 1:1.

Trotz des Wintereinbruchs war der Rasenplatz am Gammer Weg in einem „guten Zustand“, wie Scheu sagte. Am Untergrund lag es also nicht, dass das Spiel die Zuschauer bei Temperaturen um den Gefrierpunkt im ersten Abschnitt nicht erwärmte. „Beide Mannschaften hatten tollen Defensiven. Wir haben uns total neutralisiert“, erklärte Altengammes Co-Trainer.

Der ereignislosen ersten Hälfte folgte ein an Höhepunkten reicher zweiter Abschnitt. Beide Teams forcierten nun ihr Offensivspiel und kamen zu einer Vielzahl von Chancen. Die Gäste schlugen nach einem Freistoß, bei dem die SVA-Abwehr nicht wach genug war, zuerst zu: Joel Szillat brachte Rahlstedt in Führung (50.).

Jan Lukas Stegen trifft nur drei Minuten nach dem Rückstand

„Aber danach sind wir sehr gut zurückgekommen“, freute sich Scheu. Fürwahr. Lediglich 180 Sekunden nach dem Rückstand konnte Jan Lukas Stegen egalisieren, der bereits gegen die HT 16 zum Sieg getroffen hatte. Hernach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem die Gäste der abermaligen Führung zwischen der 65. und 80. Minute dreimal ganz nah waren. In der Schlussphase zählte Scheu dann vier klare Tormöglichkeiten für seine Elf. „Das Unentschieden ist leistungsgerecht. Aber wenn du zum Schluss solche Chancen hast, weißt du auch nicht so recht, ob du zufrieden sein kannst mit dem Punkt“, sagte der 36-Jährige.

Das Positive aber überwog fraglos im letzten Altengammer Spiel in diesem Jahr, an dessen Anschluss die Mannschaft Zuschauer und Sponsoren zu Gulasch und Glühwein einlud. Während am Gammer Weg am frühen Abend Heißgetränke und Speisen serviert wurden, war im fernen Bali längst die Nacht angebrochen. „Jetzt können die beiden auch ins Bett gehen“, empfahl Scheu mit einem Augenzwinkern den Indonesien-Urlaubern Carstensen und Mohr.

SV Altengamme: Fedgenhäuer - Peters (75. Reimers), Behr, Kleinert, P. Wegner - Buck, E. Wegner, Geffert, Voigt (75. Heitbrink), Stegen - Garbers (86. Böttcher).