Hamburg. Stefan Timmann, Besitzer vom Haus Anna Elbe, schreibt über die schwierige Suche nach einem Haus, Gastrodramen und kuriose Gäste.

Ein eigenes Café. Davon träumten Tatiana und Stefan Timmann bereits, als sie sich gerade kennengelernt hatten. Mittlerweile ist das Paar seit 16 Jahren verheiratet, hat drei Kinder und das Haus Anna Elbe. 2015 hatte das Paar das denkmalgeschützte Hufnerhaus am Altengammer Hauptdeich gekauft und restauriert. Es ist heute nicht nur das Zuhause der Familie, sondern beherbergt auch Ferienwohnungen und eben auch ein Hofcafé. Doch bis dahin war es ein weiter und oftmals auch sehr steiniger Weg.

„Wir haben so viel erlebt, dass Freunde mir sagten, ich solle das alles mal aufschreiben“, erklärt Stefan Timmann. Also fing der 42-Jährige an zu schreiben. An die 360 Seiten sind mittlerweile zusammengekommen. Ursprünglich hatte er die Hoffnung, dass ein Verlag sein Buch über das „Haus an der Elbe“ veröffentlichen würde.

Haus Anne Elbe: Verlag zeigte anfangs Interesse an der Buchidee

Die Hoffnung schien berechtigt: Mit einem Verlag hatte es ein gut einstündiges Video-Telefonat gegeben, das sehr positiv und vielversprechend verlaufen sei, erinnert sich Stefan Timmann. Am Tag darauf folgte aber die Ernüchterung: Da bekam der Wahl-Vierländer eine Mail mit einer Absage ohne jegliche Begründung. „Das war schon hart“, sagt Stefan Timmann.

Tatiana und Stefan Timmann vor ihrem Eigenheim am Altengammer Hauptdeich 82.
Tatiana und Stefan Timmann vor ihrem Eigenheim am Altengammer Hauptdeich 82. © Unbekannt | Lena Diekmann

Nun sei er mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo ihm die Kraft fehlt, noch weiter für die Veröffentlichung in einem Verlag zu kämpfen, erklärt der 42-Jährige. Denn die vergangenen Jahre, vor allem auch die Umstände mit Corona, in denen ihr Betrieb lange Zeit so gut wie still lag, eingebrochene Buchungszahlen, damit verbundene Existenzangst, aber auch das Managen des Betriebs und parallel der Anspruch, der Familie gerecht zu werden, hätten arg am Nervenkostüm gezerrt, erklärt Stefan Timmann. Für die Mülltonne wollte er es aber trotzdem nicht geschrieben haben. Deshalb veröffentlicht er sein Buch nun im Internet.

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Schon die Suche nach dem (Traum-)Haus war abenteuerlich

Auf der Internetseite vom Haus Anna Elbe gibt es nun jeden Tag bis Weihnachten ein Kapitel zu lesen. „Und wer weiß, wenn dadurch doch noch ein Verlag auf das Buch aufmerksam wird, sage ich natürlich nicht Nein“, sagt Stefan Timmann. Vor allem möchte er nun aber die Wahrheit erzählen. Denn auch wenn das Leben in dem reetgedeckten Häuschen von außen idyllisch wirkt, ist längst nicht immer alles einfach – ganz und gar nicht.


Allein die Suche nach dem Haus war abenteuerlich. Fünf Jahre lang hatte das Paar nach einem geeigneten Objekt gesucht. Sie standen bereits kurz davor, ein Bauernhaus zu kaufen, der Notartermin war gemacht, der Vertrag unterschriftsreif. Doch dann kam per E-Mail die plötzliche Absage vom Verkäufer. Das habe ihm den Boden unter den Füßen weggezogen und setze ihm bis heute zu, erklärt Stefan Timmann.

Jeden Tag eine neue Geschichte über Erlebnisse im Haus Anna Elbe

Wenn auch kleiner als geplant, wurden sie dann doch noch in Altengamme fündig und verwandelten das verfallene Bauernhaus am Hauptdeich in ihr Haus Anna Elbe. 2018 empfingen sie dort ihre ersten Feriengäste – und erlebten seitdem einige Kuriositäten: eskalierte Partys, junge Kerle, die unterm Reetdach mehrere Shishas rauchten, oder ein Gast, der in der Sauna einen Fisch auf die Steine legte. „Der Gestank ist nie wieder raus gegangen“, erinnert sich Tatiana Timmann. Weitere Geschichten verrät Stefan Timmann nun jeden Tag unter www.haus-anna-elbe.de.