Hamburg. Wer mit dem Rad unterwegs ist, will sein gutes Stück auch sicher anschließen. In Bergedorf gibt es dazu bald mehr Gelegenheiten.
„Das ist nur ein Anfang.“ Tiefbauamtschef Lars Rosinski gilt nicht unbedingt als Freund großer Töne – aber wenn der Mann soeben im Verkehrsausschuss die baldige Aufstellung von insgesamt 69 neuen Fahrradbügeln verkünden kann, ist davon auszugehen, dass der Bezirk bald noch fahrradfreundlicher daherkommt.
Das Ansinnen geht zurück auf zwei Anträge der Bergedorfer Koalition, weitere Fahrradstellplätze im städtischen Bergedorf zu schaffen. Am Brink, Friedhof, Bahnhof und vor allem Sportplätze hatte die Politik im Fokus – und das Management des Öffentlichen Raums schaute, was möglich ist.
Mobilitätswende bedeutet auch mehr Service für Radfahrer
Zum Beispiel hier: Gerade auf der Lohbrügger Seite des Bahnhofs unterschreitet das Angebot an Bügeln die Nachfrage deutlich. Jetzt aber sollen 46 Plätze mehr für Räder installiert werden.
16 Bügel werden parallel zur Flucht der Stützmauer und der bereits vorhandenen Reihe aufgestellt, weitere 7 im Randbereich des Herzog-Carl-Friedrich-Platzes neben der Agentur für Arbeit. „Damit erhöht sich das Parkpotenzial um mehr als 25 Prozent“, rechnet Rosinski vor.
„Felgenkiller“ sollen demnächst passé sein
Zum Friedhof: Bisher suchten Friedhofsbesucher an der Kapelle 1 vergeblich nach einer Abstellmöglichkeit für ihren Drahtesel – doch bald sollen durch drei Fahrradbügel im Bereich des WC-Häuschens für sechs Räder Abhilfe schaffen.
Häufig benutzte Rosinski im Vortrag das Wort „Felgenkiller“ und meinte damit die materialvernichtenden Vorderradhalter, die häufig an Sportanlagen aufgestellt werden. Das soll demnächst passé sein: An den Sander Tannen können Sportler und Zuschauer 54 weitere Stellplätze benutzen, 27 Fahrradbügel werden neben dem Kunstrasenplatz angebracht. Vor der Heimat des VfL Lohbrügge, dem Wilhelm-Lindemann-Sportplatz am Binnenfeldredder, werden zwei Autoparkplätze in zweimal fünf Fahrradbügel umgewandelt – macht 20 Radfahrerstellplätze plus.
Wegen Bauarbeiten werden einige Fahrradparkplätze erst 2022 entstehen
Vor dem Billtalstadion braucht es Geduld: Denn das denkmalgeschützte Brückenportal des Nordeingangs an der Daniel-Hinsche-Straße wird ab Oktober 2021 saniert. Diese Arbeiten dauern wohl bis Mitte 2022, insofern sieht Rosinski den Ersatz der vorhandenen Vorderradhalter durch sechs Bügel (zwölf Extra-Stellplätze) erst danach. Was den Südeingang betrifft, will das Luisen-Gymnasium weitere Fahrradbügel anbieten.
Die Anregung der Politik, an der Straße Am Brink ob der dortigen Gastronomie und Geschäften mehr Radbügel zu schaffen, ist aufgrund von aktuellen Bauarbeiten und Platzmangel nicht möglich.