Hamburg. Neue Chance auf die dringend benötigte Euromillion zur überfälligen Sanierung der maroden Leichtathletikanlagen in Bergedorf.
Nun will sich Finanzsenator Andreas Dressel persönlich um die Wilhelm-Lindemann-Sportanlage am Binnenfeldredder kümmern. Denn die Grundsanierung ihrer Leichtathletikbereiche ist seit Jahren überfällig. "Es läuft seitens der Finanzbehörde gerade eine Abfrage bei den Bezirksämtern, wie groß der Sanierungsstau ist und welche weiteren Anlagen von dieser Zuständigkeitsmisere betroffen sind", sagte Bergedorfs Sportstättenkoordinator Fred Osterhage im jüngsten Sportausschuss der Bezirksversammlung.
Am Binnenfeldredder sind unter anderem Laufbahn und Weitsprunganlage so marode, dass die Schulen sie seit Jahren kaum noch für den Sportunterricht nutzen, geschweige denn Prüfungen hier abnehmen können. Hintergrund ist eine unglücklich aufgeteilte Verantwortung: Zuständig für alle Anlagen unter freiem Himmel sind im Hamburg die Bezirke, für sämtliche Sporthallen dagegen die Bildungsbehörde. Das lässt die Leichtathletikanlagen leiden, denn der Etat der Bezirke reicht kaum für die Fußballfelder – und alles andere wird ohnehin fast ausschließlich von den Schulen genutzt. So gibt es in Bergedorf eine ganze Reihe von Kunstrasenplätzen, während die Leichtathletikbereiche verrotten.
Sportplatz am Binnenfeldredder: Finanzsenator setzt sich ein
Diese Misere will der Senator nun aus der Welt schaffen. Wie genau das gelingen soll, ist bisher aber offen. "Wir brauchen eine dauerhaft tragfähige Lösung", mahnte Lars Dietrich (CDU) im Sportausschuss an. "Betroffen vom Dahinsiechen sind eine Reihe von Sportanlagen der ganzen Stadt. In Bergedorf vor allem auch die Sander Tannen, selbst wenn wir als Bezirk dort jetzt schon selbst einen eigenen Weg der Finanzierung gefunden haben."
Die Kosten für den mehr als 50 Jahre alten Wilhelm-Lindemann-Sportplatz in Lohbrügge werden auf mehr als eine Million Euro veranschlagt. Denn "wir wollen definitiv die große Sanierung und keine Flickschusterei", machte Lars Dietrich deutlich. Bis der siebenstellige Eurobetrag geflossen und verbaut ist, müssen die gut 3000 Schüler vom Gymnasium und der Stadtteilschule Lohbrügge für ihren Sportunterricht weiter regelmäßig ins rund drei Kilometer entfernte Billtal-Stadion im Villengebiet ausweichen.